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Kleingewächshäuser jetzt desinfizieren?
Im Oktober werden meist Tomaten, Gurken und Paprika aus dem Gewächshaus geräumt. Zu diesem Zeitpunkt stellt sich dann manchmal die Frage, ob es sinnvoll ist, die Glas- oder Kunststoffflächen des Gewächshauses zu desinfizieren, um es so von eventuell anhaftenden pilzlichen Krankheitserregern oder Schädlingen zu befreien. In erster Line wird man dabei an den Falschen Gurkenmehltau, an die Kraut- und Braunfäule der Tomaten und an Spinnmilben denken, die sehr häufig im Kleingewächshaus auftreten.
Der Einsatz von Desinfektionsmitteln, wie sie für Küche und Sanitärbereich angeboten werden, sollte im Gewächshaus unterbleiben, da diese Produkte meist nicht pflanzenverträglich sind. Außerdem bieten solche Desinfektionsmaßnahmen keinen vorbeugenden Schutz vor einem Befall der Tomaten mit der Kraut- und Braunfäule oder einem Spinnmilbenbefall der Gurken.
Wenn alle Pflanzen ausgeräumt sind, empfiehlt es sich allerdings, das Gewächshaus von Staub und vor allem von Algenresten zu reinigen, da diese Verschmutzungen die Lichtdurchlässigkeit im Winterhalbjahr stark reduzieren. Hierzu ist lauwarmes Wasser normalerweise vollkommen ausreichend. Auch zur Reinigung der benutzten Töpfe und Pflanzgefäße genügen eine Bürste und klares Wasser.
Anschließend lassen sich dann Überwinterungssalate pflanzen, und mit etwas Glück bringt auch noch eine Aussaat von Feldsalat im Gewächshaus im Spätwinter guten Ertrag.
Wer dem Glück etwas nachhelfen will, sollte den Feldsalat schon Anfang September im Freiland aussäen und dann die kleinen Pflänzchen im Oktober auf die freien Gewächshausflächen verpflanzen. Das ergibt stattliche Rosetten, die bei mildem Herbstwetter schon zu Weihnachten geerntet werden können.
Christoph Hoyer