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Pflanzenschutzprobleme durch heiße Sommer: Sonnenbrand
Foto: Hoyer
In den vergangenen Jahren wurde immer wieder berichtet, dass die heißer werdenden Sommer den Pflanzen Probleme bereiten werden. Außer von Trockenstress ist vor allem vom Sonnenbrand am Obst die Rede.
Schon 1941 schrieb Walter Kotte in „Krankheiten und Schädlinge im Obstbau“: „Übergroße Hitze verursacht Sonnenbrandschäden an Früchten. Besonders häufig findet man sie bei Stachelbeeren, die weich werden und wie gekocht aussehen. An Äpfeln können bei stechender Sonne an windstillen Tagen runde Flecke des Fruchtgewebes absterben, die später dunkelbraun, hart und rissig werden.“
Neue wissenschaftliche Untersuchungen an der Universität Leipzig und vom Deutschen Wetterdienst kommen z.B. zu folgenden Ergebnissen für Äpfel: Wenn nach einer eher kühlen Witterungsphase für einen Zeitraum von mindestens zwei Tagen über mehr als fünf Stunden pro Tag Lufttemperaturen von 30 °C und dazu noch eine hohe Globalstrahlung auftreten, dann ist die Wahrscheinlichkeit für Sonnenbrand an den Früchten auf der Südseite der Bäume erhöht. Wasserstress wirkt sich verstärkend aus.
Im Garten findet man die Auswirkung intensiver Sonneneinstrahlung fast jedes Jahr als verbrannte Bohnenblätter, wenn nach bedecktem Wetter die Sonne intensiv scheint. Da in der Regel nur einige Blätter der Pflanze geschädigt werden, erholen sich die Bohnenpflanzen meist recht gut. Auch an Himbeeren sieht man an der Sonnenseite der Früchte gelegentlich weißliche Aufhellungen des Fruchtfleisches, die vermutlich auf die aggressive UV-Strahlung zurückzuführen sind.
Im Garten könnte man in einigen Fällen sicherlich schützende Schattenspender über den Pflanzen aufbauen. Da Schäden durch Sonneneinstrahlung bisher aber eher unbedeutend sind, werden Sonnenschirme für Pflanzen in unseren Gärten auch in Zukunft selten zu sehen sein.
Christoph Hoyer