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Winterquartiere für Tiere in unseren Gärten

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Schlupflöcher für die Kleinsten

Bienen, Marienkäfer und andere nützliche Insekten, die im kommenden Jahr Schädlinge in Schach halten, sind anspruchslos und flexibel in der Quartierwahl. Solitärbienen und -wespen ziehen sich in hohle Pflanzenstängel, Blattachsen und Blütenreste zurück. Auch Marienkäfer verkriechen sich gerne in Pflanzenstängeln. Wie die Laufkäfer suchen sie aber auch in He­cken, Steinhaufen, Laub, Trockenmauern oder Totholz Schutz. Hummeln und Schlupf­wes­pen fühlen sich im Gestrüpp unter Sträuchern wohl. Alle diese Schlupf­löcher sichern auch Spinnen, Käfern, Schnecken und Würmern das Überleben im Winter.


MarienkäferFoto: Flora Press/Tim Gainey Marienkäfer überwintern auch in hohlen Pflanzenstängeln.


Zum Winter-Heim wird auch ein Insektenhotel – Marke Eigenbau oder aus dem Fachhandel. Dieses ist an einer wind- und regengeschützten, sonnigen Stelle am besten aufgehoben.

Viele Insekten überwintern in einem besonders widerstandsfähigen Entwicklungsstadium, nämlich als Larve oder Ei. Das gilt auch für die meisten Schmetterlingsarten, die in der kalten Jahreszeit nicht in den Süden flüchten. Der Apollofalter oder der Nierenfleck heften ihre Eier an Pflanzenteile. Der Schwalbenschwanz hängt sich als Puppe mit einem seidenen Faden an Gräser oder Stängel.


NierenfleckFoto: Wolfgang Wagner Einige Falter wie der Nierenfleck überwintern als Ei, das an Pflanzenteile geheftet ist.


Andere Schmetterlingsraupen verstecken sich in der Borke von Bäumen. Nur wenige der zarten Falter wie das Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs oder der Zitronen­falter überwintern bei uns im ausgewachsenen Stadium. Dafür verkriechen sie sich an einem möglichst frostfreien Platz, bei­spiels­wei­se in einem hohlen Baum oder in speziellen Schmetterlingskästen.


ZitronenfalterFoto: Blickwinkel/G. Stahlbauer Der Zitronenfalter überwintert im ausgewachsenen Stadium in unseren Gärten, mit einem körpereigenen „Frostschutzmittel“ kann er Temperaturen bis zu –20 °C überleben.


Vorsicht zu Beginn der Gartensaison

Sobald die Tage wieder wärmer werden, stehen im Garten die ersten Arbeiten an. Seien Sie jetzt vorsichtig beim Aufräumen, Roden und Mähen: In Steinhaufen, Holzstapeln und Laubhaufen könnten sich noch Winterschläfer befinden. Sind sie mit Sicherheit ausgezogen, dann werden künstliche Unterschlüpfe wie Igel-Häuser sorgfältig gesäubert. So sind sie einsatzbereit für die Wurfzeit.

Eva Neumann

 

Buchtipp: Winterhilfe für Wildtiere


Igel sucht UnterschlupfWenn es draußen kälter wird, müssen Wildtiere erfinderisch werden. Viele von ihnen haben fas­zi­nie­ren­de Methoden entwickelt, um den Winter unbeschadet zu überstehen: Marienkäfer reichern ihre Körperflüssigkeiten mit Gly­cerin als na­tür­li­chem Frostschutzmittel an, manche Schmet­ter­lings­ar­ten fliegen wie Zugvögel gen Süden und Fischotter haben einen Pelz mit 50 000 Haaren auf jedem Quadratzentimeter. In ihrem Buch „Igel sucht Unterschlupf“ berichtet die Naturpädagogin Claudia Rösen von den Überlebensstrategien der Tiere und erklärt, wie Gartenbesitzer mit wenig Mühe beim Überwintern helfen können, ob z.B. mit einem „Nussbuffet“ für Eichhörnchen oder liegen gebliebenem Fallobst, das für Igel zum wertvollen Snack vor dem Winterschlaf wird. Leicht ver­ständ­lich schildert Claudia Rösen, wie ein naturnaher und tiergerechter Garten im Winter aussehen sollte.

Rösen, Claudia: „Igel sucht Unterschlupf. So helfe ich Tieren über den Winter“.
128 Seiten. 55 Farb­fotos, 23 Zeichnungen.
Preis: 9,90 Euro.
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.
ISBN 978-3-8001-7790-5.

 

 

Buchtipp: Gartenparadiese für Menschen und Tiere


Gärtnern für Tiere Wie lässt sich ein Garten in ein kleines Paradies verwandeln, damit sich dort Eichhörnchen, Schmetterlinge und viele weitere Tiere wohlfühlen und ein Zuhause finden? Antworten darauf gibt Adrian Thomas in seinem Buch „Gärtnern für Tiere“. Er zeigt, dass Gärten wertvolle Refugien für viele Pflanzen und Tiere sind, und räumt mit Irrtümern auf, wie damit, nur ein verwilderter Garten eigne sich für die Ansiedlung von Igel und Co. Der Autor erklärt die individuellen Bedürfnisse der verschiedenen Arten und regt an, den eigenen Garten als Le­bensraum für sie zu betrachten und einladende Lebensbedingungen zu schaffen. Er vermittelt die für ein tierfreundliches Gärtnern nötigen Grundkenntnisse über Fauna und Flora und gibt origi­nelle Gestaltungstipps. Eine Übersicht über 300 Gartenpflanzen für diverse Tierarten vom Singvogel bis zur Eidechse und ein Arbeitskalender runden das Buch ab.

Thomas, Adrian: „Gärtnern für Tiere. Das Praxisbuch für das ganze Jahr“.
240 Seiten. Zahlreiche Farbfotos.
Preis: 29,90 Euro.
Haupt Verlag, Bern/CH.
ISBN 978-3-258-07759-8.

 

 

Bezugsquellen für Winterquartiere
 

 

 

Bauanleitungen
 

… für Igelhäuser:


… für einen Fledermauskasten:


… für Insektenhotels:

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