In jeder Anlage mit Unterzählern gibt es "Verlust". Das ist ganz leicht zu erklären. Jeder Unterzähler verbraucht eine Leistung. Diese misst der Unterzähler aber nicht selbst, sondern nur der vorhergehende Zähler, also in der Regel der Hauptzähler. Weiterhin sind auch die Zuleitungskabel Verbraucher. Diese verbrauchte Leistung wird ebenfalls nicht von den Zwischenzählern erfasst, sondern nur vom Hauptzähler. Der Verbrauch des Leitungsnetzes ist abhängig von der Länge der Zuleitung, also von der gesamten Netzgröße in der Anlage. Weiterhin ist er auch abhängig vom Verbrauch im Netz. Je höher der Verbrauch in den Gärten, desto höher auch der Verbrauch im Netz. Das alles lässt sich mathematisch vereinfacht erklären.
Leistung P = Spannung V x Stromstärke I
Man sieht: steigt der Faktor Strom, steigt der Verbrauch und das Netz ist auch als Verbraucher zu sehen. Was viele Nichtelektriker vielleicht schon einmal beobachtet haben: Wenn man ein Verlängerungskabel ordentlich belastet, kann man eine Erwärmung spüren, das Kabel erzeugt also eine Wärmeleistung.
Je weiter der Verbraucher entfernt ist, desto höher ist also der Leitungsverlust. Und er ist AUCH verbrauchsabhängig. Den Verlust verbrauchsabhängig aufzuteilen ist also nicht gerecht, weil auch die Entfernung vom Hauptzähler eine Rolle spielt. Gerecht aufgeteilt wäre es nur, wenn die Unterzähler alle die gleiche Entfernung zum Hauptzähler hätten und man dann verbrauchsabhängig den Verlust verteilt. Allerdings müsste nun jede Parzelle eine eigene Zuleitung von dieser Verteilung haben, praktisch kaum vorhanden.
Die Netzverteilung mit Unterzählern in Zwischenverteilungen oder in den Parzellen ist die Praxis. Eine gleichmäßige Verlustverteilung ist absolut gerechtfertigt, weil alles andere nur mit erheblichen Mehrkosten durch Umgestaltung des gesamten Netzes erreichbar ist. Die Differenzen zwischen den Abnehmern sind wenige Cent. Aus mir bekannten Abrechnung belaufen sich die Verluste je nach Anlagengröße zwischen 6 und 12 Euro pro Parzelle. Und wenn es im Laufe der Jahre immer in etwa der gleiche Wert ist, sollte man nicht weiter darüber nachdenken. Bei uns z.B. kommt noch der allgemeine Verbrauch durch ein kleine Werkstatt und Arbeitseinsätze mit Heckenschnitt und Rasenmähen auf Gemeinschaftsflächen dazu. Ein Fachmann ist zu Rate ziehen, wenn plötzlich ein Mehrverlust vorliegt. Das kann verschiedene Ursachen haben. Diebstahl sollte in einer verplombten und gepflegten Anlage unmöglich sein.
Bei Wasser ist es anders. Dort gibt es auf der Strecke im Normalfall keinen Verbrauch, außer bei Leckage. Zu beachten ist allerdings, dass im Allgemeinen der Hauptzähler durchaus ein Differenz aufweist zu den eingesetzten Unterzählern. Ist viel schwieriger zu erklären. Das hängt ab von der Baugröße und dem momentanen Durchfluss. In einem unteren Bereich ist der Messfehler bei 5% und bei Nenndurchfluss 2%. Das gilt für alle Baugrößen. Der Hauptzähler ist aber eine ganz andere Baugröße, d.h. sein unterer Messbereich mit 5% Abweichung ist wesentlich größer als bei den Abnehmerzählern. Auch hier wieder: Bei plötzlich erhöhten Differenzen den Fachmann fragen. Wir haben in die drei vorhandenen Versorgungsstränge zur Kontrolle nochmals je einen Zähler eingebaut. So kann man schon mal beurteilen, welcher Strang ein plötzliches Problem aufweist.
Zu "geeichte Zähler" will ich mich hier nicht äußern. Das kann jeder mal bei Wikipedia unter "Wasserzähler" bzw. "Stromzähler" nachlesen und sich dann die Frage nach Sinn und Unsinn stellen.