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Heilkräuter anbauen, ernten und konservieren

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Salbei bei HalsschmerzenFoto: Paprotka-Kühne Salbei-Blätter helfen frisch oder getrocknet zum Gurgeln oder als Tee bei Halsschmerzen

„Und warum soll jemand sterben, wo doch Salbei (Salvia officinalis) in seinem Garten wächst“, so ein mittelalterlicher Lehrspruch aus der Medizinerschule von Salerno. Die Blätter können frisch oder getrocknet bei Halsschmerzen zum Gurgeln verwendet werden oder als Tee, der bei über­mä­ßi­gem Schwitzen auch zum Waschen des Körpers genutzt werden kann.


Echte Kamille lindert und heilt

Bei Magen- und Darmschleimhaut-Entzündungen ist unsere gute Echte Kamille (Matricaria recutita) immer noch die erste Wahl. Durch ihre ätherischen Öle und Schleimstoffe regeneriert sie ent­zün­de­te und verletzte (Schleim-)Häute. Die winzigen Samen sind in Fachhandlungen erhältlich. Die Köpfchen werden bei trockenem, sonnigem Wetter geerntet.

DillFoto: Paprotka-Kühne Dill wirkt ebenso wie Fenchel, Kümmel und Koriander gegen Blähungen Neben Fenchel wirken der zwei-jährige Küm­mel (Carum carvi), Dill (Anethum graveolens) und Koriander (Coriandrum sativum) „ent­blä­hend“. Sie fördern allgemein wohltuend die Verdauung.

Auch Pfefferminze (Mentha x piperita), die sogar einen schattigeren Platz verträgt, sollte – evtl. im Kübel ge­pflanzt, weil sie sich stark ausbreitet – ebenfalls einen Platz im Garten finden. Besonders resistent gegen den Rost ist die Sorte ‘Multi Mentha’. Frische Blätter wer­den vor der Blüte ge­ern­tet und ohne Stängel ge­trocknet, um den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen zu erhalten. Pfefferminze lässt sich gut bei Krämpfen und Übelkeit anwenden und fördert die Verdauung, da der Gallen­fluss angeregt wird.


Rosmarin hilft und muss geholfen werden

Ergänzend als Kübelpflanze wäre da noch der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) zu nennen, ein vielseitiger, aber eben leicht frost­em­pfind­licher Helfer, der Winterschutz benötigt. Die Blätter als Tee, Gewürz oder in Wein machen munter und fördern die Verdauung.

Zudem sorgen sie auch noch für eine allgemein bessere Durch­blu­tung, u.a. der Herzkranzgefäße. Rosmarin ist allgemein bei Er­schöpf­ungszuständen, Kreislaufbeschwerden oder bei Muskel­schmer­zen (z.B. als Ölauszug) einsetzbar.

Es gibt noch viele weitere pflanzliche Helfer, sodass sich ganze Bücher damit füllen lassen. Ein Plätzchen sollten auch noch die (Zitronen-)Melisse (Melissa officinalis) und der Lavendel (Lavandula angustifolia) finden. Gerade in der heutigen Zeit sind diese beiden Pflanzen ein Balsam für unsere Seele, sie beruhigen und harmoni­sieren unser Gemüt und unseren Stoffwechsel.

Die Blätter der Melisse sollten auch vor der Blüte gesammelt und am besten sofort frisch ver­wen­det werden. Die Lavendelblüten schneidet man zu Beginn der Blüte ab und lässt sie kopfüber in kleinen Sträußen trocknen.

 

Tipp

Bei beginnendem Lippenherpes öfter den Saft von frischen Melissenblättern auftragen!


Und auch die Ringelblume (Calendula officinalis) bereichert nicht nur optisch jeden Garten. Die Blüten sind eine gesunde Dekoration für jeden Salat, und jede Teemischung kann durch die Blütenköpfe aufgewertet werden. Als „Solo“-Tee wird die Ringelblume bei Magen-Darm-Ent­zün­dun­gen eingesetzt, sie regt die Gallentätigkeit an und stärkt allgemein das Immunsystem. Und na­tür­lich nutzt man die Blüten zur Herstellung einer heilenden Calendula-Creme.

Es ist schon faszinierend, sich mit den Heilkräften von Pflanzen zu beschäftigen, die so leicht in unseren Gärten gedeihen können.

Diplombiologin Margitta Paprotka-Kühne

Heilpflanzenschule Verden
Tel. 0 42 37/94 22 82
www.heilpflanzenschule-verden.de

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