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Heilkräuter anbauen, ernten und konservieren
Rohverzehr hilft am besten
Die Senföle werden durch Kochen zum Teil zerstört. Am wirkungsvollsten ist also der Frischverzehr. Gartenfreunde sollten deshalb ruhig auch mal ein Stück von einem Meerrettichblatt knabbern. Kresse, Bärlauch oder Kapuzinerkresse immer frisch verwenden! Beim Grünkohl müssen wir wohl einen Senfölverlust hinnehmen, denn wer mag schon unzubereiteten Grünkohl?
Natürlich lassen sich diese antibakteriell wirkenden Pflanzen auch bei Harnwegsinfekten anwenden – sie wirken auch dort. Tipp: Eine besonders heilsame und dekorative Zubereitung und Konservierung: Sie geben frische rote und orangefarbene Kapuzinerkresse-Blüten in einen guten Weißweinessig. Dieser verfärbt sich sehr rasch kräftig orange und wird pikant. Die wertvollen Senföle und Farbstoffe befinden sich nun im Essig. Nach einer Woche können die Blüten abgefiltert werden.
Foto: Paprotka-Kühne
Antibiotikum aus der Natur hilft auch getrocknet
Bei Pflanzen mit anderen ätherischen Ölen sei besonders der Thymian (Thymus vulgaris) zu erwähnen, er ist ein sogenanntes „Breitbandantibiotikum“ und wirkt gegen viele unterschiedliche Bakterienstämme. Er ist erfreulich winterhart und kann über mehrere Jahre beerntet werden.
Thymian ist jederzeit frisch oder getrocknet zu verwenden, als Tee oder Gewürz. Auch lässt sich hervorragend ein Sirup daraus kochen, der sich lange hält und als Hustenmedizin eingesetzt wird.
Ätherische Öle gegen Bauchkrämpfe
Ebenfalls mehrjährig ist der Fenchel (Foeniculum vulgare subsp. vulgare var. vulgare), der Gewöhnliche Fenchel oder Bitterfenchel. Der Knollenfenchel – als Varietät – dient nur als Gemüse. Vom Fenchel sind ganzjährig die Blätter zu verwenden. Wenn die Früchte (Samen) anfangen, sich braun zu verfärben, schneidet man die Dolden ab und lässt sie auf einem Tuch nachreifen, bis die Samen nach und nach herausfallen.
Fenchelfrüchte sollten Sie kurz vor der Zubereitung zermörsern, dann werden die wirksamen ätherischen Öle aus der Schale freigesetzt. Beim Teeaufguss sollten Sie den Deckel nicht vergessen, um die ätherischen Öle in der Tasse zu behalten. Bei Erkältungskrankheiten kann mit Honig gesüßt werden, bei Blähungen bitte ungesüßt trinken.