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Nachkulturen – Vitamine zum Saisonende
Senfkohl als Gemüse
Foto: Fotolia/surachetkhamsuk Pak Choi oder Chinesischer Senfkohl (Brassica rapa var. chinensis) wird ebenfalls zu den Asia-Salaten gezählt, obwohl die Blätter auch als zartes Kohlgemüse zubereitet werden. Sie können aber eben auch roh im Salat Verwendung finden. Die Pflanzen bilden Rosetten aus Blättern mit hellen, saftigen Blattrispen.
Pak Choi hat einen leicht senfartigen, aromatischen Geschmack, der entfernt an Chinakohl erinnert. Die Aussaat erfolgt Ende Juli bis Anfang August. Der Salat ist bereits nach zwei Monaten erntereif. Erhältlich ist auch die „Mini“-Pak Choi-Sorte ‘Misome’.
Rüben mit Tradition
Mizuna (Brassica rapa var. japonica, Foto links oben) ist eine kältetolerante und schnell wachsende Kohlart. Als Verwandte des Rübstiels keimt sie sehr schnell. In den Wintermonaten werden häufig schon die Sprossen als Vitaminspritze auf den Salat gegeben. Mizuna bildet in vier bis sechs Wochen Blattrosetten mit 20–30 cm langen und stark gefiederten Blättern, die saftig und knackig sind. Es gibt grün- und rotblättrige Mizuna-Sorten.
Eng verwandt mit den Asia-Salaten ist ‘Namenia’ ein aus wilden Rübsen gezüchtetes, ertragreiches und wohlschmeckendes Blattstielgemüse. Es ist eine traditionelle Spezialität der rheinischen Küche und wird dort auch Rübstiel oder Stielmus genannt. Verwendet werden vor allem die Blattstiele, die in Fleischbrühe gedünstet und mit weißer Mehlsoße serviert werden. Die Blätter schmecken im Salat auch sehr gut.
Foto: Fotolia/Picture Partners
Zur gleichen Art gehört die Mairübe (Brassica rapa ssp. rapa var. majalis), die nicht nur im Frühling ausgesät werden kann, sondern auch jetzt im August für die anstehende Herbsternte. Die weißen oder weiß-rosa Rüben sind alte Kulturpflanzen, die schon in der Antike kultiviert wurden. Man kann die jungen, noch zarten Rüben roh essen, und die Blattstiele können wie ‘Namenia’ verwendet werden. Altere Rüben sollten geschält und gekocht werden.
Foto: Fotolia/anitas70
Teltower Rübchen (Brassica rapa subsp. rapa f. teltowiensis) gehören zur gleichen Art Gemüse. Diese Rüben, die auch Märkische Rüben genannt werden, hat schon Johann Wolfgang von Goethe sehr geschätzt. Lange Zeit waren sie eine regionale Spezialität aus Brandenburg, doch mittlerweile kann man Saatgut im Fachhandel erwerben.
Teltower Rübchen stellen keine großen Ansprüche an den Boden. Sie bekommen den typischen Geschmack jedoch nur in nährstoffarmen Sandböden. Die Rüben sind, in Sand eingelagert, lange haltbar. Man kann sie roh oder gekocht genießen. Klassisch werden sie geschmort, mit karamellisiertem Zucker abgelöscht und in Brühe gedünstet. Nach dem Einkochen der Flüssigkeit entsteht eine dunkle Sauce, die noch mit etwas Mehl gebunden wird.
Rettich für den Hals
Auch Schwarzer Winterrettich (Raphanus sativus var. Niger, auch als Gartenrettich bezeichnet) ist für die Nachkultur sehr gut geeignet. Er sollte bereits im Juli ausgesät werden, damit sich bis zum Winter noch ausreichend große Rüben ausbilden können. Ende Oktober werden die Rüben dann geerntet und (wieder in Sand) eingelagert, damit man im Winter zusätzliche Vitamine auf den Tisch bringen kann.
Foto: Fotolia/TwilightArtPictures In der Küche wird der Rettich geschält verwendet, im Salat meist geraspelt, denn er schmeckt sehr scharf. Gekocht passt er gut in eine Kartoffelsuppe. Ein altes Hausrezept gegen Husten ist Sirup aus dem Schwarzen Winterrettich. Der Zucker entzieht der scharfen Rübe die wirksamen Bestandteile.