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Von der Hand in den Mund: Naschobst im Garten
Baum- oder Beerenobst
Foto: Buchter-Weisbrodt Baumobst wie Apfel, Birne, Quitte, Pflaume, Kirsche oder Pfirsich benötigt eine geschulte und willige Gärtnerhand: Es ist aufwändig in der Pflege, da ein regelmäßiger fachkundiger Schnitt erforderlich ist und zahlreiche Krankheiten und Schädlinge vorkommen.
Einfacher ist es, mit Beeren- und Wildobst einen Naschgarten zu unterhalten, der attraktiv aussieht und zugleich fortwährend Pflückbares bietet. Unter den baumartig wachsenden Wildobstarten bieten sich besonders Felsenbirne und Kornelkirsche an, da sie ohne Schnitt und Pflanzenschutz auskommen, überaus aparte Früchte liefern, sich problemlos kleinwüchsig halten lassen und einen hohen Öko- und Zierwert haben.
Den Beerenreigen eröffnet ein unscheinbarer Strauch: die Honigbeere. Ihre intensiv blauen, süßen Früchte reifen im Mai. Der extrem winterharte, gut 1 m hohe Strauch kennt keine Krankheiten und Schädlinge.
Bei geschickter Sortenwahl und mit einigen gezielten Kulturmaßnahmen reifen kurz nach der Honigbeere Erdbeeren von Mitte Mai bis Mitte Oktober, Himbeeren von Anfang Juni bis in den November hinein und Johannisbeeren von Mitte Juni bis Anfang September.
Pflanzenschutz im Vorfeld
Foto: Buchter-Weisbrodt Bei den meisten Beerenarten sind leider immer noch viele Sorten im Handel, die ohne gezielte Spritzungen keinen Ertrag bringen, den Zierwert verlieren und sogar absterben können. Dies lässt sich im Vorfeld ganz einfach vermeiden: konsequent nur robuste Sorten pflanzen.
Himbeeren verlieren in wenigen Jahren ihre Vitalität, sofern es sich nicht um Sorten handelt, die eine genetisch bedingte Widerstandsfähigkeit gegen Mosaikviren haben. Die Krankheit wird von den allgegenwärtigen Blattläusen übertragen und ruft in wenigen Jahren rasch fortschreitende Degeneration hervor. Die bekannte Sorte ‘Schönemann’ ist hoch anfällig – im Gegensatz zur schmackhaften und ertragreichen Resistenzzüchtung ‘Meeker’.
Wer nicht viel Zeit in die Pflege investieren will, findet in der Herbsthimbeere eine ideale Obstart. Herbsthimbeeren tragen an den einjährigen Ruten, also den Trieben, die im Frühjahr aufwachsen. Ausschneiden, aufbinden, das lästige Gewirr von ein- und zweijährigen Ruten wie bei Sommerhimbeeren entfällt.
Nach Ernteende – je nach Region bzw. Frostbeginn Mitte Oktober bis Anfang Dezember – werden alle Ruten bodeneben abgeschnitten. Am meisten verbreitet ist die robuste Sorte ‘Autumn Bliss’, besonders aromatisch schmeckt ‘Himbo Top’.