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Was eignet sich zum Naschen?
Waldheidelbeeren
Foto: Buchter-Weisbrodt Die 30 cm hohe heimische Heidelbeere, mancherorts auch Blaubeere genannt, ist nicht näher mit der meterhohen Kulturheidelbeere verwandt als Kirsche mit Pflaume oder Pfirsich. Die kleinbeerigen kugeligen Waldheidelbeeren haben intensiv dunkelrot gefärbtes Fruchtfleisch, die flachrunden Beeren der Kultursorten sind unter der hellblau bedufteten Schale reinweiß.
Beide Arten wollen aber humosen, sehr sauren Moor- oder Sandboden, ähnlich wie Rhododendron. Bei solchen Standortbedingungen ergibt die Kombination von Kulturheidelbeeren mit Waldheidelbeeren als gut schattenverträgliche Bodendecker im Garten einen interessanten Blickfang mit hohem Fruchtnutzen im Sommer.
Foto: Buchter-Weisbrodt Die aus den USA stammenden Kulturheidelbeeren bevorzugen sonnige, windgeschützte Lagen. Die älteren Sorten ‘Berkeley’, ‘Dixi’ und ‘Bluecrop’ erreichen Strauchhöhen von 3 m. Inzwischen sind auch ‘Elliot’ und ‘Goldtraube’ verbreitet. Die Früchte reifen je nach Sorte von Juli bis September, also nach den Waldheidelbeeren. Holz und Blüte der heimischen wie amerikanischen Heidelbeere sind sehr frosthart, Schädlinge und Krankheiten bereiten im Garten keine Probleme.
Felsenbirnen
Viele kennen Felsenbirnen nur als gänzlich anspruchslose Ziergehölze, die sich auch für kleine Gärten eignen. Sie bieten zu jeder Jahreszeit einen aparten Anblick: der rötliche Austrieb und die Blüten im Frühling, die Früchte im Sommer, das farbintensive Herbstlaub, das filigrane Geäst im Winter.
Foto: Buchter-Weisbrodt In Europa und damit auch in Deutschland ist nur die Gemeine Felsenbirne (Amelanchier ovalis) heimisch. Der 2 bis 3 m hohe Strauch blüht Ende April und liefert im Juli 12 mm große, blauschwarze, angenehm süße Früchte.
Die ebenfalls im April blühende Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) stammt aus Amerika und bildet schon im Juni reife, süße Früchte. Die Sorte ‘Ballerina’ blüht besonders üppig. Ihre 12 mm großen Früchte schmecken hervorragend. Der Baum ist kaum anfällig gegenüber Mehltau. Größere Früchte hat nur die Kahle Felsenbirne (Amelanchier laevis), die im Mai blüht.
Selbst auf kargen Böden gedeihen Felsenbirnen gut. Ob Sonne oder Halbschatten, wichtig ist nur ein eher trockener Boden. Strenge Winterfröste bereiten keine Probleme. Rückschnitt ist nicht erforderlich, gelegentliches Auslichten genügt. Außer Mehltau treten keine Krankheiten auf, einzige Konkurrenten um die süßen Früchte sind Vögel. Zwar zählen Felsenbirnen zu den Feuerbrand-Wirtspflanzen, ein Befall wurde bislang aber kaum beobachtet.
Foto: Buchter-Weisbrodt Felsenbirnen schmecken frisch und verarbeitet gut. Der hohe Pektingehalt macht Felsenbirnen ausgesprochen gesund und erübrigt Gelierhilfen beim Einkochen. Ausgefallene Produkte ergeben sich in der Mischung mit anderem Sommerobst. Als Dörrobst schmecken die Früchte besonders angenehm – sie lassen sich wie Korinthen verwenden.