- Gartenpraxis
- Gartengestaltung
- Zwiebel- und Knollengewächse
Blumenzwiebeln verwildern: Was tun und was lassen?
Foto: www.gaissmayer.de Prinzipiell wussten unsere Großeltern also, was sie taten, als sie die Tulpenzwiebeln nach dem Laubeinzug ausgruben und über den Sommer trocken und luftig lagerten, um sie dann im Herbst wieder einzupflanzen. Dazu würde ich auch heute raten, wenn man eine prächtige Tulpe hat, die man unbedingt behalten will.
Es gibt aber – das haben auch die Sortentests erbracht – einige Tulpen, die sehr gut und willig verwildern, vorwiegend allerdings an Sonnenstandorten. Die Wildtulpen, auch botanische Tulpen genannt, haben dabei die Nase vorn, allen voran die ‘Bright Gem’. Auch die Viridiflora-Sorten wie ‘Spring Green’ und ‘Hamilton’ überzeugen im Verwilderungsprozess.
Wann kauft man denn am besten Blumenzwiebeln?
Wichtig ist: Gehen Sie nicht zu früh los. Die Kunden werden ja heute vom Handel zu viel Blödsinn verführt, besonders im Pflanzenbereich. Viele Läden haben schon im Juli und August Blumenzwiebeln im Angebot. Das ist aber völliger Quatsch. Oft werden sie nicht gekauft und liegen nur unter ungünstigen klimatischen Bedingungen im Regal.
Das beeinflusst ihre Qualität, zumal jede Zwiebelart anders gelagert werden muss, Narzissen eher luftig und warm, Schachbrettblumen dagegen eher feucht. Fachgerechte Lagerung ist das A und O, damit man noch vitale Zwiebeln hat, wenn es soweit ist, sie setzen zu können. Leucojum vernum, der Märzenbecher, muss beispielsweise sofort in die Erde, sonst vertrocknet die Zwiebel.
Zudem fehlen oft gerade diesen „Angebotszwiebeln“ die richtigen Informationen, beispielsweise dass sie erst ab September gepflanzt werden sollen, dann nämlich, wenn die Bodentemperatur auf mindestens 12°C abgesunken ist. Erst dann können die meisten Blumenzwiebeln Wurzeln ausbilden, vorher verfaulen sie nur einfach. Die Kunden müssten also die Zwiebeln über Wochen lagern, und zwar richtig, der Art entsprechend.