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Qualität bei Obstgehölzen erkennen
Was bei wurzelnackten Pflanzen zu beachten ist
Foto: Spieß Betrachten wir nun die wurzelnackten Pflanzen. Hier gilt das erste Augenmerk dem Wurzelwerk. Das Wurzelwerk muss gesund und mit genügend Faserwurzeln ausgestattet sein, es muss frei von Wurzelkropf, Schädlingen oder Schaderregern sein. Es darf keine mechanischen, chemischen oder witterungsbedingten Schädigungen aufweisen.
Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Veredelungsstelle. Bei der Okulation muss sich die Veredelungsstelle mindestens 10 cm über dem Erdboden (Wurzelansatz) befinden. Der Leittrieb der Pflanze darf nur leichte Verkrümmungen aufweisen. Die Krone muss über mindestens fünf gut verteilte und gleichwertige Triebe verfügen.
Kopfveredelungen müssen einen starken Mitteltrieb mit sortentypischen Seitenästen oder mindestens drei der Sorte entsprechende, kräftige Triebe haben.
Soweit die Theorie. Das alles bedeutet aber, dass mir die Wuchseigenschaften der Obstgehölze bekannt sein müssen. Hier empfiehlt es sich, im Verlauf eines Jahres die Bestände des Betriebes bei einem Besuch oder bei einem Einkauf anderer Pflanzen zu betrachten und sich Qualitätsmerkmale einzuprägen.
Beim Kauf selbst sollte das Hauptaugenmerk dem Wurzelwerk gelten. Als Faustregel kann man sich merken: Je feingliedriger und faseriger das Wurzelwerk ist, desto schwachwachsender ist die Unterlage.
Auch empfiehlt es sich, das Wurzelwerk zu befühlen, um etwaige Schäden, z.B. Risse in den Wurzeln, zu erkennen. Oft führen diese Schäden dazu, dass die Pflanze zwar in den ersten Jahren gut wächst, dann jedoch ohne jeden erkennbaren Grund abstirbt.