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Weintrauben im Garten anbauen
Vom Wald an die Pergola
Foto: Breder Nachdem im Garten der richtige Standort gefunden worden ist und die Sortenwahl erfolgt ist, müssen wir uns entscheiden, welche Erziehungsformen in unseren Garten passen und welche Unterstützungsvorrichtungen wir brauchen. Ursprünglich war unsere Rebe im Wald beheimatet und rankte an Bäumen empor. In Italien wurden Reben noch im 18. Jahrhundert in archaischer Baumerziehung kultiviert.
Wir erziehen unsere Rebstöcke heute am Spalier. Die Unterstützungsvorrichtung gibt dem Rebstock einen sicheren Stand. Holz, Stahl, Beton und Draht sind die gängigsten Materialien. Dabei sollte der ästhetische Wert vor allem bei Pergolen und Wandspalieren keine untergeordnete Rolle spielen.
Bei günstigen klimatischen Bedingungen ist im Garten auch ein frei stehendes Spalier mit einem Nord-Süd-Verlauf möglich. Beim Wandspalier ist darauf zu achten, dass zwischen Laubenwand und Spalier ein Abstand von 10–15 cm verbleibt.
Der Bau einer Pergola erfolgt aus Holz oder Stahl. Besonders attraktiv ist die Ausgestaltung als Laubengang. Dieser sollte mindestens 1,5 m breit sein, der Abstand der waagerechten Träger sollte 30 cm betragen. Wegen der hohen Belastung durch Weinrebe und Früchte müssen Pergola und Laubengang besonders solide gebaut werden.
Pflanzen und pflegen
Foto: Breder Das Pflanzmaterial wird veredelt angeboten und kann als wurzelnackte Ware oder im Container gekauft werden. Die Pflanzzeit für wurzelnackte Reben liegt zwischen Mitte April und Mitte Mai (Herbstpflanzungen leiden zu sehr unter Frost). Reben mit Ballen und Containerreben können während der gesamten Vegetationszeit gepflanzt werden. Wurzelnackte Reben sollten vor der Pflanzung ausreichend gewässert werden. Verletzte und vertrocknete Wurzeln werden ausgeschnitten.
Die Wurzeln werden in der Pflanzgrube gleichmäßig verteilt, sie dürfen dabei nicht geknickt oder gequetscht werden. Den ausgehobenen Boden mit gut verrottetem Kompost mischen, Pflanzpfahl setzen und die Pflanzgrube verfüllen. Boden angießen und mit Mulch abdecken. Die Veredlungsstelle muss sich ungefähr 5 cm über dem Boden befinden.
VerrieselnAls Verrieseln bezeichnet man bei einer Weinrebe das Abfallen der Blüten, was verschiedene Gründe haben kann: zuviel und lang andauernder Regen im Frühling, zuviel Stickstoffdüngung, Pilz- oder Schädlingsbefall. Zudem gibt es Sorten, die zum Verrieseln neigen. An den verrieselten Stellen wachsen nur noch kleine, meist kernlose Früchte, die nicht selten deutlich süßer sind und auch durchaus erstklassige Weine ergeben würden, wenn sie nicht einen solch geringen Ertrag bringen würden. |
Quelle: www.wein-entdecken.de