- Gartenpraxis
- Gartenpflege
- Obst und Nüsse
Veredeln: Erste Hilfe und neue Sorten für Obstbäume
Wichtige Grundregeln und Tipps für das Veredeln
Veredeln macht nur mit einem guten Messer Sinn und Spaß. Am besten ist ein Veredelungsmesser. Eine leichte Hippe hat eine etwas gekrümmte Klinge, ein Kopuliermesser eine glatte Klinge. Ist kein Veredelungsmesser vorhanden, eignet sich auch ein stabiles Taschenmesser ohne gewellten Schliff. Ein Pflasterverband am Daumen und dem ersten Finger der linken Hand (bei Rechtshändern) schützt besonders am Anfang vor Schnittverletzungen.
Foto: Neder Foto: Neder Alle Schnitte sollten sauber und fest mit einem scharfen Messer durchgeführt werden, damit die Rinde auch vollständig durchtrennt ist. Bei schon etwas dickerer Rinde ist hierzu etwas Kraft nötig. Mit Hilfe des Messers oder eines Holzstöckchens lässt sich die Rinde lösen. Es gibt auch Okuliermesser mit einem Rindenlöser auf der Klinge. Eine exakte Schnittführung erscheint auf den ersten Blick vielleicht recht schwierig, kann jedoch mit etwas Übung an weichen Weidenästen schnell erlernt werden. Übung macht auch hier den Meister.
Obwohl sich die moderne Baumpflege gegen den Einsatz von Wundverschlussmitteln ausspricht, greifen erfahrene Obstbauberater noch immer auf Wundverschlussmittel (mit Fungizid) zurück.
Wer sich nach dem Mond richten will, wählt die Zeit des zunehmenden Mondes, am besten in der Nähe des Vollmondes und an einem Fruchttag.
Reiser werden zur Zeit der absoluten Saftruhe (je nach Witterung von Mitte Dezember bis ca. Ende Januar) geschnitten und bis zum Zeitpunkt der Veredelung feucht-kalt (z.B. im Felsenkeller oder luftdicht in einer Folie eingewickelt im Kühlschrank bei 3–5 °C) aufbewahrt. Viele Vereine, Obstbauinstitute oder Lehrgärten bieten einen Reiserservice an. Hier können optimal gelagerte Reiser bestellt werden. Wer diese Möglichkeit nicht nutzen kann und Sorten des eigenen Gartens ohne Lagerung verwenden möchte, kann auf die Sommervariante des Rindenpfropfens ausweichen.