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Veredeln: Erste Hilfe und neue Sorten für Obstbäume
Chip-budding – Veredeln für Könner
Diese Methode wird auch Spanveredelung genannt. Der Chip bezeichnet ein Auge mit Holzschildchen, das genau passend zurechtgeschnitten in die ebenfalls zurechtgeschnittene Unterlage gesetzt wird. Veredelt wird auf einen jungen Wildling. Die Dicke des Wildlings sollte an der Veredelungsstelle (in etwa 20 cm Höhe) die Stärke eines Bleistiftes oder eines Kugelschreibers haben. Bei dickeren Unterlagen wählt man zum Veredeln besser die Variante des Pfropfens hinter die Rinde.
Foto: Neder Foto: Neder Foto: Neder Die Chip-Veredelung kann sowohl im Frühjahr (April/Mai) auf das treibende Auge als auch im Sommer auf das schlafende (d.h. nicht mehr austreibende) Auge angewandt werden.
Wer Unterlagen bestellt, kann sie entweder auf einem Beet auspflanzen oder auch eintopfen. Mit getopften Unterlagen gehen die Schnitte anfangs etwas leichter von der Hand. Werden die Unterlagen im Frühjahr bestellt, lässt man die Unterlagen am besten zunächst einwachsen und veredelt dann im Juli/August. Bei einer Frühjahrsveredelung z.B. im Mai treibt das Auge nach einigen Tagen oder Wochen an und bildet einen zügig wachsenden Trieb aus.
Bei der Veredelung im Sommer muss man auf den Austrieb bis zum nächsten Frühjahr warten.
Ist der Trieb etwa 10 cm lang, wird die Unterlage bis auf einen kurzen Stummel über der Veredelungsstelle abgeschnitten. Hieran kann man den neuen Trieb der Edelsorte anheften. (Vorsicht: Er bricht leicht!) Wird der Trieb größer, kann man ihn zusätzlich stäben. Im nächsten Jahr, wenn der Neuaustrieb aus eigener Kraft seine erwünschte Stellung beibehält, kann diese Stützhilfe direkt über der Veredelungsstelle entfernt werden.
Bezugsquellen
für Veredelungszubehör:
Hermann Meyer
Tel. 0 41 01/49 09-0
www.meyer-shop.de
Unterlagen und Zubehör:
Baumschule Wagner
Tel. + Fax 0 84 46/3 60
info@veredelungsunterlagen.de
Thomas Neder
Kreisfachberater im Landratsamt Coburg