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Pelargonien selbst vermehren
Gute Pflege ist wichtig
Foto: Neder
Die Stecklinge sollten hell und temperiert stehen, jedoch nicht in der Sonne. Das Substrat sollte stets leicht feucht, aber nicht nass sein, denn das bremst die Wurzelbildung und fördert Fäulnis. Totes Material und abgefallene Blätter wöchentlich entfernen und dabei gleich etwas lüften. Der Steckling ist angewachsen, sobald sich neue Blätter zeigen. Bei Multipaletten mit Löchern auf der Unterseite kann man dies an den dort sichtbaren neuen Wurzeln leicht feststellen.
Im Herbst vermehrte Stecklinge werden, so sie im Freiland stehen, vor den ersten Frösten hereingenommen. Ideal ist eine helle Überwinterung bei 5 bis 10 °C. Gegossen wird dann nur sehr wenig. Das Topfen in nährstoffreiche Erde und größere Töpfe erfolgt am besten erst im Frühjahr, einige Wochen bevor die Jungpflanzen wieder nach draußen kommen. Werden die Herbststecklinge warm und hell weiterkultiviert, treiben sie durch und können bereits ab etwa Dezember getopft werden.
Besonders kompakte und dichte Pflanzen erhält man, wenn man mehrere Stecklinge in einen Topf setzt. Besonders bei hängenden Sorten wird dies häufig auch von Erwerbsgärtnern durchgeführt.
Eine andere gängige Praxis ist das Pinzieren der jungen Pflanzen. Diese Methode ist vor allem bei stehenden Sorten sehr wirkungsvoll. Dafür kneift man mit den Fingern oder einer Schere die Triebspitze von der heranwachsenden Jungpflanze ab, wodurch die Bildung von Seitentrieben angeregt wird und eine füllige Pelargonie entsteht.
Thomas Neder
Kreisfachberater im Landratsamt Coburg
Für krautige Stecklinge geeignete Arten
Sie werden im Frühsommer geschnitten. Die Triebe sollten weder zu weich noch zu hart sein. Optimal ist es, wenn sie sich schon leicht brechen lassen.
Beet-, Balkon- und Kübelpflanzen: Fuchsien (Fuchsia), Verbene (Verbena), Enzianstrauch (Solanum rantonetii), Kap-Geißblatt (Tecomaria capensis)
Obstgehölze: Johannisbeere (Ribes), Jostabeere (Ribes nidigrolaria), Stachelbeere (Ribes uva-crispa var. sativum), Kiwi (Actinidia)
Ziergehölze: Falscher Jasmin (Philadelphus), Schmetterlingsstrauch (Buddleja), Deutzie (Deutzia), Felsenmispel (Cotoneaster), Feuerdorn (Pyracantha)
Stauden: Flammenblume (Phlox), Sonnenbraut (Helenium), Indianernessel (Monarda), Sonnenröschen (Helianthemum)
Für halbreife Stecklinge geeignete Arten
Sie werden von Frühsommer bis Herbst geschnitten. Die Triebe sind z.B. bei Gehölzen dann schon leicht verholzt. Auf diese Art werden viele Kletterpflanzen, Gehölze und Stauden vermehrt, etwa Geißblatt (Lonicera), Buchsbaum (Buxus), Felsenmispel (Cotoneaster), Feuerdorn (Pyracantha), Mahonie (Mahonia), Clematis (Clematis) und Lavendel (Lavandula).
Spezialfälle sind Stecklinge, die durch den Abriss von Seitentrieben erfolgen und die noch eine Rindenzunge vom Haupttrieb besitzen, wie z.B. bei der Säckelblume (Ceanothus), oder die wie beim Purpurglöckchen (Heuchera) noch etwas von der Wurzel haben. Stecklinge mit einem Stück des Wurzelansatzes werden vor allem von Stauden mit hohlem Stängel wie Lupinen (Lupinus) oder Rittersporn (Delphinium) gewonnen.