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Stauden: Lange Blütezeit durch richtigen Schnitt
Vitalen Neuaustrieb fördern
Foto: Leyhe
Empfehlenswert ist ein Totalrückschnitt auch bei vielen der aus Wiesen stammenden Vorsommerblühern, die nach ihrer Blüte unansehnlich werden. Ihre Fruchtstände sind dann schwer und neigen sich oft bis zum Boden, das Laub ist fleckig, die Pflanzen fallen in sich zusammen. Für diese Stauden ist es das Beste, sie unmittelbar nach der Blüte bodennah zurückzuschneiden.
Stauden, die nach einem Rückschnitt vital wieder austreiben |
Schleier-Frauenmantel (Alchemilla mollis) |
Kahler Frauenmantel (Alchemilla epipsila) |
Große Sterndolde (Astrantia major) |
Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) |
Clarkes Storchschnabel (Geranium clarkei) |
Rosa Storchschnabel (Geranium endressii) |
Himalaja-Storchschnabel (Geranium himalayense) |
Pracht-Storchschnabel (Geranium x magnificum) |
Oxford-Storchschnabel (Geranium x oxonianum) |
Brauner Storchschnabel (Geranium phaeum) |
Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense) |
Armenischer Storchschnabel (Geranium psilostemon) |
Kaukasus-Storchschnabel (Geranium renardii) |
Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) |
Garten-Storchschnabel (Geranium-Hybriden), Sorten ‘Brookside’, ‘Nimbus’, ‘Sirak’, ‘Spinners’ u.a. |
Frühlings-Gedenkemein (Omphalodes verna) |
Siebenbürger Lungenkraut (Pulmonaria dacica) |
Gewöhnliches Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) |
Rotblühendes Lungenkraut (Pulmonaria rubra) |
Himmelblauer Beinwell (Symphytum azureum) |
Großblumiger Beinwell (Symphytum grandiflorum) |
Frauenmantel, viele Storchschnabel-Arten und -Sorten sowie einige weitere Stauden treiben anschließend rasch wie grünen Laub noch lange attraktiv aus. Gleichzeitig verhindert der Rückschnitt die Selbstaussaat bei allen Stauden, die in der Tabelle unten zusammengestellt sind. Im Unterschied zu den remontierenden Stauden treten bei diesen Arten und Sorten nur vereinzelt Nachblüten auf, erheblich verbessert wird jedoch das gesamte Erscheinungsbild der Stauden.
Foto: Leyhe Sinnvoll ist diese Maßnahme auch bei Beinwell (Symphytum) oder Lungenkraut (Pulmonaria). Beide werden an sommertrockenen Standorten oft von Echtem Mehltau befallen, der dazu führt, dass die Pflanzen vollständig braun werden. Hier ist der Totalrückschnitt am Ende der Blütezeit eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme, die den Neuaustrieb anregt und zu gesundem und attraktivem Blattschmuck verhilft. Empfehlenswert ist ein Rückschnitt auch bei Vertretern der Raublattgewächse (Brunnera, Omphalodes), deren Laub im Lauf der Saison zunehmend von Wanzen geschädigt wird und verbräunt.
Ulrike Leyhe,
Forschungsanstalt
für Gartenbau Weihenstephan