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Spezialsubstrate: Was steckt drin, und was macht Sinn?

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Ersatzstoffe verringern den Verbrauch von Torf

TorfFoto: Stein Neben Torf gibt es weitere organische Materialien, die als Substratstoffe eingesetzt werden. Zum einen, um die positiven Eigenschaften von Torf noch zu ver­bes­sern, und zum anderen, weil der Torfverbrauch im Sinne der Nachhaltigkeit verringert werden soll. Al­ler­dings sind Torfersatzstoffe nicht in den Mengen vor­han­den, die für die gegenwärtige Nachfrage not­wen­dig wären.

Kokosmaterial kann Torf vollständig er­setzen und hat zusätzlich den Vorteil, nach dem Austrocknen sofort wieder Wasser aufzunehmen. Im Sinne der Um­welt­dis­kus­sion ist allerdings zu berücksichtigen, dass Kokos über weite Strecken transportiert werden muss. Holz als Häcksel oder Fasern und Rinde ist ebenfalls Torfersatzstoff. Diese Materialien werden jedoch als Brennstoffe genutzt und stehen nicht ausreichend zur Verfügung.

Zur Herstellung von Holzfasern wird Energie benötigt, und Rinde muss kompostiert werden, damit Rin­den­hu­mus ent­steht. Rinde hat zudem einen sehr hohen Kali- und Mangangehalt, neuerdings wird auch der Cadmium-Gehalt von Rindenprodukten diskutiert, nachdem Kultursubstrate der neuen Düngemittelverordnung unterliegen. Rinde und Holz sorgen für lockeres Substrat, das z.B. an der Oberfläche schneller abtrocknet und damit Pilzinfektionen vorbeugt.

Kompost wird in Blumenerden besonders häufig verwendet. Das ist grundsätzlich zu begrüßen, da sehr viel anfällt (Grün­schnitt, Biotonne), aber Kompost ist nähr­­stoffreich und hat einen hohen Salz­ge­halt. Vorteilhaft ist der Einsatz von gütegesichertem Kompost, was z.B. durch das RAL-Zeichen belegt wird. Ein weiterer Torfersatzstoff wären Reisspelzen oder Steinwolle als mineralisches Ma­te­ri­al; aber auch für die Herstellung von Steinwolle ist viel Energie notwendig.

Mineralische Stoffe, die Substraten zu­gesetzt werden, sollen bestimmte Eigenschaften verbessern. Neben Sand und Ton sind die wichtigsten Blähton oder -schiefer, Lava, Bims, Perlite und Ver­mi­cu­li­te. Vor allem Kübelpflanzensubstraten werden Mineralstoffe zugegeben, damit die Stabilität über einen langen Zeitraum erhalten bleibt. Der Zusatz von mineralischen Stoffen bedingt auch einen höheren Preis.

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