- Gartenpraxis
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Wintergrün schützt Boden und Grundwasser
Umgraben für Frühgemüse
Sehr tonhaltige Böden sowie Flächen, die möglichst früh wieder Frühgemüse tragen sollen, gräbt man mitsamt der Grüneinsaat Mitte Dezember um. Somit nutzt man die Vorteile der Grüneinsaat zum großen Teil, erzielt aber zusätzlich noch die Frostgare.
Umgegrabene Böden, vor allem solche mit hohem Tonanteil, trocknen zudem im Frühjahr schneller ab und erwärmen sich schneller als unbearbeitete oder bewachsene Flächen. Gründüngungspflanzen allein hinterlassen normale Gartenböden ebenfalls sehr locker und krümelig, allerdings meist erst ab April.
Ein- und mehrjährige Schönheiten
Foto: Scheu-Helgert Sollen freie Beete erst ab Mitte Mai bepflanzt werden, erhalten sie ab März eine Kurzbegrünung mit Gelbsenf (nicht für Gärten mit Kohlanbau) oder Phazelia.
Überall im Garten, wo sich Lücken ergeben, die ansonsten über mindestens vier bis sechs Wochen frei bleiben würden, können Kurzbegrünungen mit Phazelia erfolgen. Geeignet ist auch Gartenkresse.
Wer Flächen vorübergehend länger leer stehen lassen will (oder muss), sät ab April bis Juni Sommermischungen oder auch einzelne der im Folgenden aufgezählten Arten. Viele Saatgutfirmen bieten solche Mischungen meist unter Phantasienamen an.
Diese Mischungen enthalten fast ausschließlich einjährige Arten wie Ringelblumen, Phazelia, verschiedene Chrysanthemenarten, Godetien, Kosmeen, Sonnenblumen, Studentenblumen, Kornblumen, Lein, Buchweizen, Goldmohn und viele mehr. Lange blühende Arten wie Ringelblumen, Studentenblumen, Goldmohn oder Kosmeen sorgen meist auch noch im Spätsommer für einen attraktiven Anblick. Im Herbst wird abgeräumt, und eine Wintereinsaat kann nachfolgen.
Übrigens: Neuere Untersuchungen bestätigen die wichtige Rolle flacher Blüten von Ringelblumen, Chrysanthemenarten, Schafgarbe und Kosmeen sowie Doldenblüten wie Samenfenchel, Kümmel und Dill bei der Ernährung erwachsener Schwebfliegen. Sie sorgen für umso mehr Nachwuchs: Die Larven machen sich dann über Blattläuse her.
Echte Blumenwiesenmischungen enthalten mehrjährige Arten wie Salbei, Margeriten, Schafgarbe und Glockenblumen. Sie bieten somit nach einmaliger Aussaat von April bis Juni mehrere Jahre etwas fürs Auge und für Nützlinge.
Multitalent Ackerbohne
Foto: Scheu-Helgert Ackerbohnen sind die kältetoleranteste und schnellwüchsigste Leguminosenart. Nach milden Wintern erfolgen erste Aussaaten manchmal schon im Februar, spätestens im März, sobald der Boden krümelt.
Der Ökoanbau hat die Ackerbohne daher in den letzten Jahren als Biodünger entdeckt: Bis Ende Mai wachsen die Pflanzen knapp kniehoch, und mit Hilfe der Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln binden sie rund 5g Reinstickstoff je m² aus der Bodenluft. Das entspricht der Stickstoffmenge in 42g Blaukorn oder 42g Hornmehl! Will man eine höhere Düngerwirkung erzielen, so sät man bis zu 100 g Ackerbohnen pro m² (die normale Sästärke zur Bohnenernte beträgt 20 g).
100g Bohnen enthalten 5g Stickstoff (als Eiweiß gebunden), der zunächst als Starthilfe für die Keimlinge dient. Nach dem Einarbeiten der noch saftigen Gründüngung stehen im Laufe der nächsten Wochen rund 10g Stickstoff für Folgekulturen wie Salate oder Kohlarten zur Verfügung.