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Pflanzenanzucht: Mit „Know-how“ erfolgreich aussäen
Foto: Stein
Schalen, Topfplatten, Eierpappen oder Quelltöpfe
Am gebräuchlichsten ist das Aussäen in Schalen. Hierfür füllt man Aussaaterde in die Schalen und zieht Reihen in gleichmäßigem Abstand hinein. Dann freut man sich, wenn die ersten Keimlinge spitzen. Doch bald nach dem Aufgang brauchen die Sämlinge mehr Platz und müssen pikiert, also vereinzelt, werden. Somit werden kleine Töpfe benötigt, die aus Plastik oder verrottbaren Naturprodukten bestehen. Diese bekommen Sie in unterschiedlichen Größen, rund oder eckig, auch als zusammenhängende Topfplatte (was sehr platzsparend ist).
Sät man gleich in diese Topfplatten, kann man das Pikieren umgehen. Mini- oder „Zimmergewächshäuser“ für die Anzucht auf der Fensterbank haben einen Auffangkasten für überschüssiges Gießwasser, in den eine Topfplatte eingelegt wird, die mit Aussaaterde befüllt und besät wird. Eine praktische Haube sorgt nach dem Angießen für optimales Kleinklima. Hier können die Pflanzen so lange bleiben, bis sie einen fertigen Wurzelballen gebildet haben.
Foto: Stein Der Vorteil: Wie beim Gärtner, der die Samen gleich richtig ausbringt, wachsen die Pflänzchen ohne Störung und damit auch schneller heran. Nachteil: Man braucht anfangs mehr Platz für Topfplatten. In jedes Töpfchen werden zwei bis drei Samen gegeben. Das gewährleistet den vollen Aufgang und erlaubt es, später nur die beste Pflanze zu belassen. Alles andere wird entfernt.
Praktisch und preiswert sind die guten alten Eierpappen, die gern als Aussaatschalen benutzt werden. Hier bilden die Sämlinge ebenfalls einen kleinen Ballen und werden, wenn sie groß genug sind, ausgepflanzt.
Eine beliebte Alternative zu Topfplatten sind Quelltöpfe aus Torf (Jiffy 7) oder Kokos, die später samt Netz, das sie umgibt, ausgepflanzt werden. Sie bestehen aus stark quellfähiger Zellulose, die schon den notwendigen Dünger enthält. Man kann dabei zusehen, wie die anfangs flachen und festen Scheiben aufquellen – am schnellsten in handwarmem Wasser. Anschließend wird in die kleine Aushöhlung gesät oder auch pikiert.
Foto: Stein
Anzuchtsubstrat soll luftig und locker sein. Zu viel Nässe lässt die Wurzeln faulen. Wichtig ist die Temperatur – da heißt es aufpassen. Ungünstig ist es, in einer Aussaatschale Pflanzenarten mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammen auszusäen.
Tomatensämlinge benötigen z. B. viel Licht, aber keine direkte Sonnenbestrahlung. Bei zu früher Aussaat oder zu dunklem Standort werden sie leicht „hochstämmig“. Das lässt sich beim Pikieren in gewisser Weise korrigieren, indem man die Sämlinge tiefer setzt, denn Tomaten (nicht jedoch andere Gemüsearten) schlagen am gesamten Stiel Wurzeln und nehmen Pikierfehler nicht übel.
Kohlrabi und Salat vertragen dagegen ein zu tiefes Pikieren nicht und faulen schnell.