- Kleingartenwesen
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Bald Säen und Hacken auf Rezept?
Aktive Kinder in Schleswig-Holstein
Foto: Schiller
Im „Kartoffelprojekt“ im Kreisverband Lübeck wird das Interesse der Kinder schon mit dem Beginn der 3. bzw. 4. Klasse für den Erlebnisraum Kleingarten geweckt. Natur wird ihnen durch Riechen, Sehen, Fühlen, Schmecken und Hören nahegebracht, und ihre motorischen Fähigkeiten werden durch praktische Gartenarbeit geschult.
Oase für Kranke in Sachsen
Der Kleingärtnerverein „Aue“ im Landesverband Sachsen hat sich in einer Kooperation mit dem benachbarten Krankenhaus das Projekt auf die Fahne geschrieben, Patienten einen Weg in die Kleingärten zu öffnen. Dort haben sie die Möglichkeit, am Vereinsleben teilzunehmen und Natur in ihrer vollen Vielfalt zu erleben. Bereits seit Mitte der 90er Jahre funktioniert diese Kooperation und ist Teil des gesellschaftlichen Lebens in dieser Region geworden.
Frauenprojekt in Hamburg
„Gemeinsam statt einsam“ heißt das Projekt der Frauenfachberatung des Landesbundes Hamburg, das allen interessierten Frauen die Möglichkeit bietet, in einem Versuchsgarten selbst Obst und Gemüse anzubauen, zu ernten und bei gemeinsamen Mahlzeiten auch zu genießen. Die Frauen gehen damit in der Gemeinschaft einer sinnvollen Tätigkeit nach und werden gleichzeitig Teil dieser Gemeinschaft.
Gartentherapie auf Rezept
Legt man diese Leistungen des Kleingartenwesens in ihrer Bedeutung für die Gesellschaft zugrunde, so müssten eigentlich die Krankenkassen die großzügigsten Sponsoren des Kleingartenwesens sein und freiwillig die materiellen Voraussetzungen schaffen, die für eine erfolgreiche Gesunderhaltung der Menschen in der Natur erforderlich sind. Dies schließt auch „Rezepte“ für die Nutzung eines Kleingartens ein, wenn Ärzte z.B. Bewegungsarmut, Einsamkeit oder gar schon Depressionen diagnostizieren.
Über gemeinsam geplante und durchgeführte Projekte von Kliniken, Krankenkassen und Kleingärtnern in Sachen „Gartentherapie“ sollte zukünftig ernsthaft nachgedacht werden, denn in einer Zeit voller Stress und Umweltbelastungen muss das Schutzgut „menschliche Gesundheit“ im Zentrum aller Bemühungen stehen.
Dr. Norbert Franke,
Vizepräsident des Landesverbandes
Berlin der Gartenfreunde