- Kleingartenwesen
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Von Blumenwiesen, Trockenmauern und Nisthilfen
Trockenmauer
Die Grenze zur Nachbarparzelle bildet eine 40 cm hohe Trockenmauer aus alten Ziegelsteinen. Diese wurden nur aufgeschichtet und nicht mit Mörtel verbunden. Die Mauer ist Lebensraum für Trockenpflanzen wie Fetthenne, Mauerpfeffer und Steinbrech sowie für Eidechsen, Goldwespen und Mauerbienen.
Gartenteiche
Auf dem weiteren Rundgang sehen wir etliche Teiche. Die meisten sind aus Folie gebaut und werden vom Pächter voller Stolz mit Goldfischen oder Goldorfen besetzt. Umweltschützer würden darin lieber heimische Fische sehen oder empfehlen, ganz auf Fische zu verzichten, da sie Nahrungskonkurrenten für die Amphibien sind und Laich und Larven der Lurche fressen. Aber auch mit Fischen sind die Teiche Lebensraum für viele Insekten und Kröten. Gleichzeitig dienen sie als Tränke für Vögel, Bienen und Wildbienen.
Ein anderer Pächter hat seinen Gartenteich zu einem Sumpfbeet umgestaltet: Lebensraum für selten gewordene Pflanzen wie Baldrian, Dreimasterblume, Fieberklee, Goldähre, Goldfelberich, Kreuzkraut und Pfeilkraut.
Und vieles mehr …
Auf der Grenze zur Nachbarparzelle steht ein Flechtdrahtzaun. Er ist mit Efeu überwachsen und nicht mehr zu erkennen. Eine schöne, natürliche Abgrenzung, die gleichzeitig auch Lebensraum für Vögel und Kleinlebewesen ist.
Bei unserem weiteren Gang durch die Anlage sehen wir noch viele Staudenbeete, die durch ihre vielfältige Bepflanzung ein Biotop für selten gewordene Lebewesen sind. Wir kommen an einem Bienenhaus mit einem begrünten Dach vorbei, sehen noch etliche Vogelkästen und kehren schließlich mit der Erkenntnis zurück: Kleingärtner sind Umwelt- und Naturschützer, auch wenn sie es nicht immer allen sagen.
Besser wäre es allerdings, damit aktiv in die Öffentlichkeit zu gehen. Wir tun Gutes und sollten auch darüber reden.
Werner Bolder,
ehemaliger Vorsitzender des Landesverbandes
Westfalen und Lippe der Kleingärtner