- Kleingartenwesen
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„Wir stehen auf fünf Füßen“ Das Kleingartenwesen fördert unsere Lebensqualität auf vielfältige Weise
Gesundheitsfunktion
Foto: Breder Kleingärten können Stätten des Stressabbaus und der körperlichen Fitness sein. Darüber hinaus wären sie auch als Standorte für Gartentherapien nutzbar. Das könnte so weit führen, dass es neben der engen Verbindung des Kleingartenwesens mit Lehrgärten im Bildungsbereich ebensolche Verbindungen mit Krankenhäusern und Kurzentren für die Durchführung gartentherapeutischer Maßnahmen geben könnte, also Rehabilitation auf einer Kleingartenparzelle bzw. in einer Anlage.
Ökonomische Funktion
Diese Funktion des Kleingartenwesens wird zurzeit am meisten unterschätzt, obwohl 46.000 ha bearbeitete Pachtfläche einen erheblichen Wirtschaftsfaktor darstellen – und dies auf zwei Gebieten: Zum einen pflegen und erhalten die Kleingärtner die an sie verpachtete Fläche, bezahlen dafür Pacht und leisten gleichzeitig einen erheblichen Beitrag zur Senkung der Kosten für die Grünpflege, die sonst der Steuerzahler tragen müsste.
Zum anderen sind Kleingärtner auch Konsumenten, die für den „Betrieb“ ihrer Parzellen unzählige Dinge benötigen. Angefangen von Lauben über Regenwasserauffanganlagen bis hin zu Zäunen und Baumaterialien reicht die Einkaufspalette. Daneben werden jedes Jahr Pflanzen und Saatgut benötigt, um der kleingärtnerischen, aber auch der Erholungsnutzung genüge zu tun.
Pflanzenschutzmittel und Düngemittel sowie Muttererde und Rindenmulch sind weitere Produktgruppen, die jedes Jahr erneut auf den Einkaufslisten der Kleingärtner stehen.
Fasst man diese Faktoren zusammen, so wird deutlich, dass die fünf Säulen des Kleingartenwesens unverzichtbar für die Gesellschaft sind, wobei genauso deutlich herausgestellt werden muss, dass das Kleingartenwesen nicht ohne die Gesellschaft, aber auch die Gesellschaft nicht ohne das Kleingartenwesen die von allen gewünschte Lebensqualität garantieren kann.
Dr. Norbert Franke,
Vizepräsident des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde