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Buntes Gemüse – gesund und dekorativ
„Eingewanderte“ Geschmacksrichtungen begeistern
Foto: Gärtner Pötschke
Gänzlich andere Geschmacksrichtungen als heute üblich finden wir auch bei den Roten Rüben. Neben gelben, weißen und orangen Farben bei amerikanischen Sorten ist es besonders die alte italienische Spezialität ‘Chioggia’ aus der Umgebung von Venedig, die meist mit dekorativen weißen Ringen als süß schmeckende Rohkost in Erscheinung tritt. Denn genau diese Ringe haben die übrigen Züchter mühsam beseitigt, weil sie nur eine gleichmäßig tiefdunkelrote Innenfarbe für erstrebenswert hielten. Das ganze Farbspiel erhält man heute mit Mischungen wie z.B. „Hula Hoop“ (von Gärtner Pötschke, siehe Titelbild, Tel. 01805/517213, gebührenpflichtig, www.poetschke.de).
Farbe nicht immer „kochfest“
Ein gutes Aroma ist auch bei Busch- und Stangenbohnen mit der violettblauen Farbe verbunden, die allerdings beim Kochen verschwindet und normalem Grün Platz macht.
Mit den Stangenbohnen ‘Blauhilde’ (violette, fleischige Hülsen) und ‘Hildora’ (mit gelben, knackigen Hülsen) kann Schwaben erhaltenswerte Gartenschätze präsentieren, zu denen sich auch der saftig fleischig zarte Rettich ‘Hilds Blauer Herbst und Winter’ gesellt.
Auch bei Radieschen hat die Vielfalt wieder zugenommen mit weißen, violettfarbenen und gelben Sorten. Zarter, ertragreicher und oft auch schmackhafter als grüne Sorten präsentieren sich gelbe Zucchinisorten.
Gesunde Vielfalt bei Kürbissen
Foto: Stein
Mit Kürbisgewächsen kann man wahre Farborgien herbeizaubern, so groß ist die Auswahl, die wir aktuell bei dem bis in die 80er Jahre noch wenig geschätzten Gemüse vorfinden.
Das Fleisch variiert von spaghettiartig bis tieforange beim Muskatkürbis, während die Farben der Schale fast die ganze Palette abdecken von Weiß über Gelb, herrlichem Orange bis Feuerrot, von geflecktem Weiß-Grün beim Feigenkürbis bis zum verwaschenen Blau beim amerikanischen ‘Blue Hubbard’. Die Krone setzen mit orientalisch anmutendem Dekor die bunten Bischofsmützen und Turbankürbisse auf, die nicht nur zur Zierde dienen, sondern zudem ausgezeichnet schmecken.
Auch beim Kürbis-Aroma hat das Entdecken von Spezialitäten die Spreu vom Weizen getrennt. Als klarer Favorit gilt inzwischen der orangerote, birnenförmige Hokkaido-Kürbis, der durch seinen hohen Gehalt an Carotin und seinen nussigen Geschmack besticht. Zudem lässt sich der nur mittelgroße, handliche Tausendsassa ohne jedes Schälen backen, schmoren, pürieren, zu Suppen verarbeiten und obendrein den ganzen Winter hindurch auch zum Dekorieren verwenden.