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Gutes Obst kommt aus guter Schule

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Obstbauversuchsanstalt Jork

Der Obstanbau ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor im Alten Land. Um konkurrenzfähig zu bleiben, wird in der Obstbauversuchsanstalt (OVA) in Jork kontinuierlich nach Verbesserungen gesucht. Die OVA gehört zusammen mit dem Obstbauzentrum Jork zum Kompetenzzentrum für den Obstbau in Norddeutschland. Im Rahmen der norddeutschen Kooperation koordiniert es das gärtnerische Versuchswesen und die Gartenbauberatung für ca. 1400 Obstbaubetriebe in den Ländern Nie­der­sach­sen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus hält die OVA zu Versuchsanstalten und Züchtern in ganz Europa Kontakt.

Birnbäume auf den VersuchsfeldernFoto: Verlag W. Wächter/Peters Birnbäume auf den Versuchsfeldern. Der wissenschaftliche Leiter des Versuchsbetriebes Esteburg, Dr. Rolf Stehr, beschrieb uns die vielfältigen Aufgaben der OVA. Von allen Obstarten werden hier neue Sorten geprüft. Es wird ermittelt, unter welchen Be­din­gun­gen die Pflanzen am besten tragen: Dabei geht es u.a. um Pflanzabstände, Ausdünnung, Schnitt und Ern­te­zeit­punkt.

Der Versuchsbetrieb Esteburg in Jork verfügt über rund 30 ha Anbau- und Versuchsfläche für Äpfel, Birnen, Süßkirschen, Sauerkirschen, Pflaumen und Zwetschen. Neben der Forschung spielt auch die Beratung der Obstanbauer eine wesentliche Rolle in der täglichen Arbeit der OVA. Dritter Tätigkeitsbereich ist die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften in der Region.

25 Mitarbeiter und acht Auszubildende kümmern sich in den Abteilungen um die Themenbereiche Kernobst und Steinobst, Beerenobst und Sonderkulturen, Integrierter Pflanzenschutz, Pflan­zen­krank­hei­ten, Fruchtqualität und Obstlagerung, Ökologischer Obstbau, Maschinen, Geräte, An­wen­dungs­tech­nik, Betriebs- und Marktwirtschaft.

Dr. Rolf Stehr gab uns auch einen Einblick in die Kriterien, die bei der Züchtung und Verbreitung von Apfelsorten eine Rolle spielen. Ein Apfel soll gut aussehen, fest und knackig sein und sich gut lagern lassen. Die Bäume sollen gesund sein und regelmäßig tragen. Der Geschmack der Kunden ändert sich. Derzeit sind Sorten wie ‘Elstar’ gefragt, in wenigen Jahren werden es wahrscheinlich solche mit süßeren und festeren Früchten sein, die schon heute bei jungen Käufern beliebter sind. Immer wichtiger werden die sogenannten Clubsorten, etwa ‘Pink Lady’ oder ‘Kanzi’. Sie dürfen nur von bestimmten Anbauern produziert werden und „gehören“ Markeninhabern, z.B. Su­per­markt­ket­ten.

Analyse der Inhaltsstoffe frisch gepflückter ÄpfelFoto: Verlag W. Wächter/Peters Wissenschaftliche Mitarbeiter der Obstbauversuchsanstalt Jork analysieren die Inhaltsstoffe frisch gepflückter Äpfel. Gezüchtet wird in Richtung Pflan­zen­ge­sund­heit, wobei heute die Virusfreiheit der Unterlagen und Edelreiser eine zunehmend größere Rolle spielt. Der zweite wichtige Aspekt bei der Züch­tung ist der Geschmack der Früchte. Auch hierzu führt die OVA um­fang­rei­che Tests durch.

Alle Testergebnisse fasst die OVA zu­sam­men und gibt jährlich Sor­ten­emp­feh­lun­gen heraus. Diese sind nicht nur für die Obstbauern wichtig, sondern auch für die Baumschulen. Denn sie müssen die Bäume mit den ent­spre­chen­den Sorten schließlich erst einmal produzieren, bevor sie die Obstbauern pflanzen können.

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