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Naturnahes Gärtnern: Winterblüher

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Ein weiterer sehenswerter Vertreter der Winterblüher ist der Duftende Schneeball (Viburnum farreri). Der bis zu 4 m hohe Strauch schmückt sich bei warmem Wetter schon im Dezember mit unzähligen, in kleinen Büscheln stehenden rosafarbenen Blüten, die intensiv duften. Seine Heimat liegt in Nordchina.


Blüten des Duftenden SchneeballsFoto: Flora Press/BIOSPHOTO/Tiziana Bertani In dichten Büscheln trotzen die Blüten des Duftenden Schneeballs dem Winter.


Eine Kreuzung aus Duftendem und Großblütigem Schneeball (Viburnum grandiflorum) ist der Bodnant-Schneeball (Viburnum x bodnantense, auch Winter-Schneeball genannt). Er wird nicht ganz so hoch wie der Duftende Schnee­ball und eignet sich damit auch für kleine Gärten. Auch er wirkt am besten als Solitär und beansprucht einigen Platz: 3 m breit kann er werden. Die ersten Blüten erscheinen bei sehr mildem Wetter bereits im Novem­ber, die Hauptblütezeit liegt im März und April. Die stark nach Vanille duftenden Blüten sind zunächst rosafarben, werden aber später heller (blassrosa bis weiß). Star­ker Frost kann den Flor schädigen. Wie der Duftende Schneeball bildet auch diese Züchtung leicht Wurzeln an Zweigen, die auf der Erde liegen, sowie Wurzelschosser. Die dunkelblauen und leicht bereiften Früchte sind für Menschen giftig.

Die Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox) öffnet bei milder Witterung bereits im Februar ihre gelben, stark duftenden Blüten. Junge Exemplare benötigen einen Frostschutz – erst die älteren Pflanzen sind winterhart. Sie werden bei uns bis zu 2 m hoch.


Zum Schluss ein Zwerg

Auch ein winterblühendes Zwerggehölz können Sie sich in den Garten holen: die Schneeheide (Erica carnea). Ihre Heimat sind die Gebirge Mittel- und Südeuropas, wo sie große Bestände bildet und sich noch in 2700 m Höhe behauptet. Am liebsten wächst sie auf kalkhaltigen Böden, kommt also im Gegensatz zu anderen Heidekräutern mit höheren pH-Werten im Substrat gut zurecht. Der reich blühende Bodendecker bevorzugt  zudem sonnige bis halbschattige Stand­orte auf durch­läs­si­gen, sandig-humosen oder lehmigen Böden.


SchneeheideFoto: Heger Für viele Nektar sammelnde Insekten ist die Schneeheide die erste Nahrungsquelle im Jahr.


Die kräftig rosa gefärbten Blütenknospen bilden sich schon im Herbst des Vorjahres. Starker Frost kann die Blüten schädigen. Die ersten öffnen sich bei sehr mildem Wetter ausnahmsweise schon im November. Mit der Zeit verblasst ihre Farbe über Blassrosa bis hin zu Weiß. Hauptblütezeit ist März und April. Der Flor duftet nach Vanille und zieht Tagfalter und Hummeln, später auch Honigbienen an – Schneeheide ist eine wichtige Bienenweide.

Die verschiedenen Sorten stammen meist aus England. Sehr früh blühende Vertreter, z.B. ‘Winter Beauty’ (rosarot) und ‘Winter Rubin’ (rubinrot), können im Dezember blühen. Im Januar folgen ‘Lohses Rubin’ (karminrot) und ‘Snow Queen’ (weiß), im Februar ‘Isabell’ (weiß) und ‘Rubinteppich’ (rubinrot). Spät blühende Sorten – ab März – sind ‘Challenger’ (tief purpurrot) und ‘Rosalie’ (rosa).

Schneeheide ist nur mäßig frosthart; auch Trockenheit (Wind) und Hitze mag sie nicht. Alle paar Jahre ist sie unmittelbar nach der Blüte (April oder Mai) zurück­zuschneiden, sonst verkahlt sie von innen und fällt auseinander. Der Rückschnitt setzt unterhalb der letzen Blüte an.

Sie sehen: Die Auswahl attraktiver Winterblüher ist gar nicht so klein. Nutzen wir dieses schöne Geschenk, um dem Winter ein wenig Paroli zu bieten.

Claudia Heger
Fachberaterin des Landesverbandes
Braunschweig der Gartenfreunde

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