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Nützlinge im Porträt: Raubmilben und Nematoden
Foto: Schneckenprofi
Viele Milbenarten zählen aufgrund ihrer Lebensweise zu den Schädlingen, etwa die Spinnmilben. Diese leben an den Blattunterseiten unter einem feinen Netz (Gespinst), das sie schützt und unter dem sie sich vermehren. Spinnmilben saugen Pflanzensäfte aus den Zellen der Blätter. Auf der Blattoberseite bilden sich zunächst kleine, helle Sprenkel, die bei zunehmendem Befall vergilben. Schließlich vertrocknen die Blätter.
Spinnmilben schädigen viele Kulturen im Freiland und im Gewächshaus sowie Zimmerpflanzen. Bedeutende Arten sind die Gemeine Spinnmilbe, auch Bohnenspinnmilbe genannt, und die Obstbaumspinnmilbe, die auch als Rote Spinne bezeichnet wird.
Raubmilben gegen Spinnmilben
Natürliche Gegenspieler der Spinnmilben sind Raubmilben, die wichtigste Art im Obst- und Weinbau ist Typhlodromus pyri. Diese ca. 0,5 mm großen, birnenförmigen, gelblich weiß bis rotbraun gefärbten Tiere sind sehr flink und gefräßig. Sie stechen mit ihren Mundwerkzeugen ihre Beute an und saugen sie aus.
Raubmilben zählen zu den sogenannten Schutzräubern, sie sind an vielen Kulturen ständig präsent und verhindern die Ansiedlung von Schadmilben. Ihr großer Vorteil ist ihre relativ kurze Entwicklungszeit: Bei 20 °C entwickeln sich Raubmilben in ca. sieben Tagen vom Ei bis zum erwachsenen Tier und damit doppelt so schnell wie die Spinnmilben. Fehlt es an tierischer Kost, weicht diese Raubmilbe auf Pollen, Pilzsporen, Pflanzensäfte und Honigtau aus.
Raubmilben reagieren sehr empfindlich auf Insektizide und Fungizide, schwefelhaltige Produkte schaden ihnen besonders. Verzichten Sie also in Ihrem Garten auf chemischen Pflanzenschutz oder greifen Sie zumindest auf nützlingsschonende Mittel zurück.
Foto: Neudorff
Raubmilben aus dem Versandhandel
Die Raubmilbe Phytoseiulus persimilis ist ein sehr effizienter Nützling gegen Spinnmilben im Gewächshaus oder Wintergarten. Diese aus Chile stammende Art kann bei vielen Firmen, die Nützlinge züchten, bestellt werden.
Die ca. 0,5 mm großen, tropfenförmigen Tiere sind orangerot und leben ausschließlich von Spinnmilben sowie deren Larven und Eiern. Bei Temperaturen um 25 °C sind sie besonders agil. Bis zu sieben Spinnmilben oder 20 Spinnmilbeneier kann ein Weibchen täglich aussaugen. Da sie eine Luftfeuchtigkeit von 60–65 % mögen, sind sie ideale Nützlinge für den Einsatz im Gewächshaus oder Wintergarten.
Wichtig ist es, die Tiere auszubringen, sobald ein erster Befall sichtbar wird. Die auf Granulat oder Bohnenblätter aufgebrachten Raubmilben werden möglichst schnell nach der Ankunft auf den befallenen Pflanzen freigelassen, am besten in den Abend- oder Morgenstunden.