- Gartenpraxis
- Pflanzenschutz
- Nützlinge
Nützlinge im Porträt: Schwebfliegen
Schwebfliegenarten im Garten
Die Zuordnung der einzelnen Schwebfliegenarten ist, wenn man nicht ausgebildeter Entomologe (Insektenkundler) ist, eine schwierige Angelegenheit. So muss zur Identifizierung der Arten u.U. die Äderung der Flügel unter die Lupe genommen werden. Wer sich damit beschäftigen möchte, muss ein gutes Artenlexikon für Schwebfliegen zu Hilfe nehmen und viel Zeit und Muße für Beobachtungen haben. Interessierte Gartenfreunde können sich unter www.natur-in-nrw.de über 50 detaillierte Beschreibungen von Schwebfliegenarten anschauen. Viele der hier beschriebenen Arten kommen nicht nur in Nordrhein-Westfalen vor.
Hainschwebfliege
Foto: Kerpa
Eine der häufigsten Arten, die in unseren Gärten vorkommen, ist die Hainschwebfliege, auch Gemeine Winterschwebfliege genannt. Um auf ihre Nützlichkeit als Blattlausgegenspieler hinzuweisen, wurde sie 2004 zum „Insekt des Jahres“ gekürt. Ihr Hinterleib ist gelb bis orangegelb und weist eine recht eindeutige Zeichnung von unregelmäßigen breiten und schmalen, schwarzen Querbändern auf.
Die ca. 10 mm große Hainschwebfliege können wir von Anfang März bis in den November hinein auf vielen Blütenpflanzen beobachten. Auf Doldenblüten finden sich manchmal bis zu zehn Insekten ein. Es kommen drei bis fünf Generationen pro Jahr vor. Die Überwinterung erfolgt als Vollinsekt. An milden Wintertagen kann man sie im Garten fliegen sehen, daher der Name Winterschwebfliege.
Hainschwebfliegen gehören zu den „Wanderschwebfliegen“. Das bedeutet, dass sich manchmal eine große Anzahl dieser Insekten im Spätsommer zu einem Flug in südlichere Gefilde zusammenfindet und die Alpen überquert. Im Frühjahr kehren sie zurück. Hainschwebfliegenlarven werden auch von Nützlingsanbietern gezüchtet und vermarktet. Sie werden im Ei- oder Larvenstadium geliefert und in Gewächshäusern zur Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt.
Große Schwebfliege
Foto: Kerpa
Die Große Schwebfliege, auch Gemeine Gartenschwebfliege genannt, hat einen schwarzen Hinterleib mit drei gelben Binden, von denen die erste in der Mitte unterbrochen ist. Die nachfolgenden Binden sind durchgängig. Das 10–12 mm große Insekt fliegt von April bis in den Oktober und ist wohl überall in Deutschland anzutreffen. Doldenblütler, Hahnenfußgewächse und blühende Wildgehölze werden gerne zur Nahrungsaufnahme angeflogen. Die Larven sind emsige Blattlausvertilger. Es treten mehrere Generationen pro Jahr auf.