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Pflanzengallen: auffällig, aber harmlos
Neben den klassischen Gallen, denen man die Gewebewucherung deutlich ansieht, gehört auch verstärkte Blatthaarbildung zu den Gallen. Solche durch Milben verursachten Filzgallen entstehen z.B. an der Blattunterseite von Wein- und Walnussblättern.
Foto: Hoyer
Eine dritte Gruppe bilden Deformationen von Blättern und Trieben. Etwa gerollte Blätter, hervorgerufen durch die Rosenblattrollwespe oder durch Blattläuse an Liguster. Aufgewölbte Blätter, die im Frühjahr regelmäßig an Roter und Weißer Johannisbeere zu finden sind, entstehen durch die Saugtätigkeit der Johannisbeerblasenlaus. Ähnliche Symptome mit intensiver Rotfärbung der betroffenen Blätter verursacht die Apfelfaltenlaus.
Die meisten Gallen findet man im Garten an Obst- und Ziergehölzen. In der Regel sind diese Wucherungen harmlos und schaden den Pflanzen nicht oder nur wenig. Einige Gallen bereiten aber durchaus ernsthafte Probleme. Im Obstgarten sind dies vor allem die Birnengallmücke, die Brombeergallmilbe und die Johannisbeergallmilbe. Im Gemüsegarten können Kohlgallenrüssler und die Kohlhernie für Schaden sorgen.
Leider sind Gallenbildner schwer zu bekämpfen. Gegen die Milben kann zu Beginn des Austriebs „Naturen Schädlingsfrei Obst & Gemüse Konzentrat“ (von Celaflor) oder ein anderes Präparat mit dem Wirkstoff Rapsöl eingesetzt werden. In der Regel mildern die Behandlungen nur den Befall. Zur Bekämpfung aller anderen Gallenbildner gibt es keine wirksamen Pflanzenschutzmittel.
Christoph Hoyer