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Rindenpflege an Obstbäumen
Foto: Pflanzenschutzamt Berlin Wer in seinem Garten alte Obstbäume, insbesondere alte Apfelbäume, hat, stellt sich häufig die Frage: Muss die grobe, lockere Rinde an den Bäumen entfernt werden oder nicht?
Früher hat man prinzipiell zum Abkratzen der losen Rinde geraten. Heute empfiehlt man dieses Vorgehen nicht grundsätzlich, denn nicht nur Schädlinge, wie z.B. Apfelwickler, Rindenwickler und Apfelblattsauger, verbringen hier die kalte Jahreszeit, sondern hier halten auch viele unserer Nützlinge Winterschlaf. Dazu zählen vor allem Raubmilben, räuberisch lebende Wanzen und zahlreiche Spinnenarten.
Wichtig ist die Kontrolle der Rinde auf stecknadelkopfgroße Bohrlöcher. Werden diese gefunden, weisen sie auf Befall mit dem Ungleichen Holzbohrer oder anderen Obstbaumsplintkäfern hin. Befallene Astpartien sollten noch vor dem Frühjahr entfernt werden. Liegt ein Befall im Stammbereich vor, muss der Baum gerodet werden, damit er nicht als Infektionsherd andere Obstbäume gefährdet.
Vielerorts findet man nach feuchten Sommern grüne, gelbe oder rotbraune Beläge auf der Rinde alter Bäume. Hier handelt es sich um verschiedene Grünalgen oder Flechten. Diese sitzen als reine Ektoparasiten nur oberflächlich auf der Rinde und haben meist keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit der Pflanzen.
Besonders bei spätfrostempfindlichen Obstbäumen wie Aprikose, Pfirsich und Kirsche, aber auch bei Pflaume empfiehlt sich über Winter das Weißen der Stämme mit Kalkanstrich. Vorzeitiger Austrieb und Frostrisse werden hierdurch vermieden.
Maria Andrae