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Rosen veredeln für den Hausgebrauch
Foto: Neder
Wurzelhals vorbereiten: Als nächstes wird der Wurzelhals der Unterlage direkt mit einem T-Schnitt zur Aufnahme des Edelauges vorbereitet. Mit dem Okuliermesser wird die Rinde erst quer eingeschnitten. Von der Mitte des Querschnittes beginnend führt ein senkrechter Schnitt bis etwa 3 cm gerade nach unten. Beide Schnitte ergeben ein T. Mit Hilfe des Lösers auf der Rückseite des Okuliermessers lässt sich die Rinde links und rechts des senkrechten Schnittes leicht zur Seite anheben.
Edelauge einsetzen: Nachdem ein Rindenflügel etwas angehoben wurde, löst man die andere Seite vom Holzteil und formt eine Art Tasche, in die das Auge eingeschoben werden kann. Die Spitze des Auges muss dabei nach oben zeigen. Um das Auge in die richtige Position zu bringen, kann man mit dem Löser etwas nachhelfen. Das über den Querschnitt der Unterlage hinausragende Rindenstück des Schildchens wird abgeschnitten.
Foto: Neder
Veredelung verbinden: Zum Verbinden des Edelauges gibt es verschiedene Varianten. Früher wurde mit Bast und Wachs verbunden, mittlerweile hat sich der sogenannte Okulationsschnellverschluss (OSV) durchgesetzt. Im Gegensatz zum Bastverband ist hier ein nachträgliches Lösen nicht notwendig. Die Gummimanschette zerfällt nach einiger Zeit und gibt das mit der Unterlage fest verwachsene Auge selbst wieder frei oder kann nach dem Abhäufeln leicht entfernt werden. Die Manschette wird einfach über die Okulationsstelle gespannt und mit Hilfe der Klammer befestigt. Alternativ ist auch ein Verbinden mit dem Fleico- Gummiband möglich. Ist das Auge eingesetzt und verbunden, wird der Wurzelhals wieder leicht angehäufelt.