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Obstgarten April
Foto: Buchter-Weisbrodt
Empfehlenswerte Haselnüsse
(bs) Im zeitigen Frühling verbreiten die Haselkätzchen ihren Blütenstaub. Weil Haselnüsse selbstunfruchtbar (selbststeril) sind, sind die weiblichen Blüten auf andere Haselsträucher als Pollenspender angewiesen. Für den Garten empfiehlt sich die Lambertnuss (Corylus maxima), z.B. die ‘Zellernuss’. ‘Webbs Preisnuss’ ist eine Züchtung aus England mit weniger starkem Wuchs und länglichen, schmackhaften Nüssen mit mandelartigem Aroma, die ab Mitte September reif sind.
Haselsträucher werden als zwei- bis dreijährige Büsche angeboten. Sie sind Flachwurzler und benötigen ein etwa 40 mal 40 cm großes Pflanzloch an sonniger Stelle in gelockerter Erde und reichliche Wassergaben zum Anwachsen.
Baumscheiben begrünen
(bs) Alle Strauchbeeren sind Flachwurzler und gedeihen besser, wenn der Boden rundum mit Kompost, Mist oder anderen organischen Stoffen wie Rasenschnitt bedeckt ist. Das ist auch als Baumscheibenbegrünung unter Obstbäumen sinnvoll. Die Blüten von Kerbel z.B. locken Bienen und andere Nützlinge an, die Schädlinge im Zaum halten und für die Bestäubung wichtig sind.
(bs) Auch Stammobst in Töpfen und Kübeln bekommt es gut, wenn durch Unterpflanzung Insekten zum Bestäuben herbeigelockt werden. Hierfür eignen sich besonders gut Stiefmütterchen, Hornveilchen, Vergissmeinnicht oder Goldlack.
(bs) Damit zur Bestäubung genügend Insekten vor Ort sind, empfiehlt es sich, die Bäumchen mit Stiefmütterchen (Viola) in leuchtenden Farben, mit Gänseblümchen (Bellis) oder Goldlack (Erysimum) zu unterpflanzen. Sie locken hilfreiche Bienen und Hummeln an. Generell sollten Sie Baumscheiben mulchen oder mit rankender Kapuzinerkresse (Tropaeoleum) begrünen, die vor Blutläusen schützt.
Steinobst jetzt in Ruhe lassen
(bs) Im April sollte der Schnitt bei den Obstbäumen beendet sein. Nicht selten ist nach einem kräftigen Winter mit einem zeitigen Frühjahr zu rechnen, sodass die Stein- und Beerenobstarten schon Anfang April blühen können. Nur bei Pfirsichen und Aprikosen kann der Einsatz der Schere noch nötig werden. Aufgrund ihrer sehr frühen Blüte können diese „Südländer“ noch stark von Frühjahrsfrösten geschädigt werden. Dies kann sowohl die Blüten und somit den Ertrag zunichte machen als auch den Blattaustrieb schädigen.
Wärmeliebende Leckereien
(bs) Pfirsiche und Nektarinen gehören zu den Besonderheiten im Obstgarten. Sie lieben sonnige, geschützte Plätze. Spätfröste können den hübschen rosa Blüten im Mai noch gefährlich werden. Mit einer Abdeckung aus Vlies wird die Gefahr gebannt.
Foto: Stein
Korrekturschnitt nach den letzten Frösten
(bs) Ist die Frostgefahr gebannt, lässt sich erst erkennen, welche Triebe die sogenannten „wahren Fruchtansätze“ besitzen. An solchen Trieben werden die Blütenknospen von zwei Blattknospen umrahmt. Lassen Sie diese Triebe stehen, sofern sie eine günstige Position haben. Bei Bedarf werden sie auf 40 bis 60 cm gekürzt.
Meistens werden Pfirsiche und Aprikosen als Halbstämmchen gezogen, sie gedeihen aber auch als Spalierobst gut. Nützlich hierfür ist eine warme Hauswand oder ein geflochtenes Holzspalier als Schutz vor kalten Winden.
Obstbäume mit Kompost düngen
(bs) Zur Düngung und Bodenverbesserung bei Obstbäumen wird eine Schicht Kompost auf die Baumscheibe gegeben, bei Spalierobst auf den Pflanzstreifen.
Pflanzzeit für Tafeltrauben
(hbw) Der April ist der klassische Pflanzmonat für Tafeltrauben. Sie wurzeln im Lauf der Jahre mehrere Meter tief und erschließen sich so ausreichend Wasser und Nährstoffe. Daher eignen sie sich auch für kleine Pflanzstellen an Mauern, Fundamenten oder Pergolen.
Allerdings sollten Sie hier die Anfangsentwicklung besonders unterstützen: Die Jungpflanzen benötigen lockere, nährstoffreiche, gleichmäßig mit Wasser versorgte Erde. An kargen Stellen empfiehlt es sich deshalb, ein 30 x 30 cm großes Pflanzloch ca. 50 cm tief auszuheben und den mageren Boden auszutauschen. Obwohl laufend neue, robuste Tafeltraubensorten gezüchtet werden, ist immer noch die Sorte ‘Muscat bleu’ im Garten unübertroffen.
Foto: Stein
Selbstfruchtbare Süßkirschen
(hbw) Bei Süßkirschen, die schon jetzt im April blühen können, sind nur wenige Sorten wie ‘Stella’ und ‘Lapins’ selbstfruchtbar. Zudem können sich nicht alle Sorten gegenseitig befruchten (Intersterilität). Erkundigen Sie sich im gärtnerischen Fachhandel, welche Sorten als Befruchtersorte für Ihre Süßkirsche in Frage kommen. Informationen hierzu finden Sie z.B. auf den Internetseiten des Bayerischen Obstzentrums unter
http://shop.obstzentrum.de/pdf/suesskirschsorten.pdf