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Gutes Obst kommt aus guter Schule
Baumschule Cordes in Holm
Es stehen derzeit allein in Deutschland weit über 1000 unterschiedliche Apfelsorten in Gärten und auf Streuobstwiesen, von denen aber nur 30 bis 40 im traditionellen Einzelhandel zu kaufen sind. Und nur Bäume dieser Sorten werden in den meisten Baumschulen herangezogen und auf den Feldern der Obstbauern gepflanzt.
Dass die vielen anderen, zum Teil sehr alten Sorten erhalten bleiben, darum kümmert sich John Hermann Cordes. In Holm bei Pinneberg, auf der anderen Seite der Elbe in Schleswig-Holstein, pflegt er in seinem Baumschulbetrieb eine Genbank mit mehr als 600 Apfel- und über 100 Birnensorten. Die Sammlung gehört zur Deutschen Genbank Obst, einem dezentral organisierten Genbanknetzwerk zum Erhalt alter Obstsorten, die u.a. 2000 Apfelsorten umfasst.
Foto: Verlag W. Wächter/Peters Die Genbank ist in diesem Fall kein steriles Labor, sondern ein kleiner Acker auf dem Betriebsgelände der Baumschule Cordes. In Reihen stehen dort die wertvollen Bäume, einer von jeder Sorte. Diese 600 Sorten machen fast ein Drittel aller in Deutschland bekannten Apfelsorten aus. Sie werden regelmäßig weiter vermehrt, um sie zu erhalten, gelegentlich fordern auch andere Betriebe oder Genbanken Edelreiser an.
Bäume mit den alten Sorten veredelt die Baumschule Cordes z.B. für restaurierte Gärten, Streuobstwiesen, Obstlehrpfade und Privatgärten. Ende September/Anfang Oktober können Interessierte in Holm mehrere hundert Apfel-, Birnen- und auch Nashi-Sorten begutachten und verkosten.
Die Baumschule von John Hermann Cordes gehört zu den wenigen Spezialbetrieben für Obstgehölze, die ein großes Angebot an alten Obstsorten mit regionaler Bedeutung zu bieten haben. Daneben produziert der Betrieb auf einer Fläche von 40 ha noch Beerenobst, Wildschutzgehölze, Knickbepflanzungen und Straßenbäume.