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Nützlinge im Porträt: Amphibien und Reptilien

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Erdkrötenmännchen trampen zum Laichgewässer

ErdkrötenmännchenFoto: blickwinkel/J. Fieber Das Erdkrötenmännchen lässt sich vom Weibchen huckepack zum Laichgewässer tragen.

Erdkröten sind oberseits bräunlich gefärbt. Die Bauchseite ist grauweißlich. Die weiblichen Tiere können bis zu 11 cm groß werden. Mit 7-9 cm Größe sind die Männchen deutlich kleiner.

Auffällig sind die vielen „Warzen“ auf ihrem Körper. Es handelt sich hierbei um Hautdrüsen. Übrigens bekommt man keine Warzen, wenn man eine Kröte anfasst. Dieses Vorurteil hört man ja gelegentlich immer noch. Allerdings sollte man das behutsam tun und das Tier nicht drücken oder quetschen, es wehrt sich dann nämlich. Kröten haben hinter den Augen zwei deutlich erkennbare, lang gezogene Wülste. Hieraus können sie eine schleimhautreizende Substanz ausscheiden. Also bitte sanft behandeln.

Übrigens stehen alle heimischen Amphibien nach dem Bundesnatur­schutz­gesetz unter Artenschutz und dürfen weder gefangen noch getötet werden. Erdkröten sind bei uns noch relativ häufig. Sie nutzen viele Lebensräume, wie z.B. Wiesen, Weiden, Hecken, Waldränder, Parks und naturnahe Haus- und Kleingärten. In der Nähe von ruhenden, seichten Gewässern wie Teichen und Seen sind Erdkröten ebenfalls anzutreffen.

Die dämmerungsaktiven Tiere verstecken sich tagsüber unter Steinen, großen Staudenblättern, in Laub- oder Totholzhaufen oder graben sich selbst in kleine Erdlöcher ein. Naturnahe Gärten, die Strukturen, wie z.B. Totholz- und Steinhaufen, aufweisen, werden häufig von Erdkröten angenommen. Hier gehen sie in der Dämme­rung auf Jagd nach Regenwürmern, Asseln, Spin­nen, allerlei Insek­ten und kleinen Nacktschnecken. Sie helfen uns also bei der Schädlingsbekämpfung im Garten. Erdkröten sind Nützlinge.


Lebensweise und Fortpflanzung

Schon bald nach Ende der winterlichen Frostperiode, manchmal schon Anfang März, verlassen die Erdkröten ihr Winterquartier – in der Regel selbst gegrabene Löcher – und beginnen mit der Wande­rung zu ihren Laichgewässern.

Bei dieser „Krötenwanderung“ kann man häufig ein erstaunliches Schauspiel beobachten: Eine Kröte schleppt die andere auf dem Rücken mit. Beim genaueren Hinschauen entdeckt man, dass die huckepack getragene Kröte kleiner ist. Es sind die Männchen, die sich von den deutlich größeren Weibchen tragen lassen. Das Männchen hat Glück gehabt, fest angeklammert erreicht es mit dem Weibchen das Laichgewässer. Kommen Weibchen ohne männliche Begleiter an, beginnt ein heftiges Gerangel der Männchen um die Eroberung der Weibchen, die deutlich in Unterzahl sind.

Mehrere Tausend winzige schwarze Eier, die in einer gallertartigen Masse zu 2-5 m langen, ca. 5 mm dicken Laichschnüren angeordnet sind, legt ein Weibchen ab. Beim Austreten der Laichschnüre aus der weiblichen Kloake (so bezeichnen Biologen den gemeinsamen Endabschnitt von Darm, Harn- und Geschlechtsorganen bei Amphi­bien, Reptilien und Vögeln) gibt das Männchen sein Sperma darüber ab.

Nach einigen Tagen entwickeln sich kleine schwarze Kaulquappen. Es dauert nun noch zehn bis zwölf Wochen, bis die Metamorphose abgeschlossen ist und aus den kiemenatmenden Kaulquappen kleine lungenatmende Erdkröten geworden sind.


Ortstreue: Geburtsgewässer bleibt Laichgewässer

Das Laichen der Erdkröten erfolgt immer in dem Gewässer, in dem sie „geboren“ sind. Die Wanderung von ihren verschiedenen Biotopen zu diesen Gewässern stellt eine große Gefahr für die Tiere dar. Viele fallen in Gullys oder Kellerschächte und verenden dort qualvoll.

Auf ihrem Weg müssen sie eventuell auch Straßen überqueren. Das wird vielen Tieren zum Verhängnis. Gut, dass es Naturschützer und Amphibienfreunde gibt, die Krötenzäune aufstellen. Mancherorts werden stark von Kröten frequentierte Straßen während der Wan­de­rung gesperrt. Auf jeden Fall sollten Sie, liebe Gartenfreunde, an Straßen, die mit dem Verkehrsschild „Krötenwanderung“ versehen sind, in der Dämmerung und in der Nacht vom Gas gehen und vorsichtig fahren.

 


 

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