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Verdrängt Asiatischer Marienkäfer Artgenossen?
Entwicklungszyklus Asiatischer Marienkäfer
Foto: Hommes
Foto: Hommes
Foto: Hommes
Im Unterschied: Larve des Siebenpunkt-Marienkäfers
Foto: Landw. Technologiezentrum Augustenberg
Wie andere Marienkäfer-Arten überwintert der Asiatische Marienkäfer an geschützten Stellen. Im Laufe der Vegetationsperiode treten mehrere Generationen auf. Ein einzelnes Weibchen kann bei ausreichendem Nahrungsangebot bis zu 3800 Eier in seinem Leben ablegen.
Gewöhnlich werden die Eier in Gelegen von 10-50 Stück an die Blattunterseiten von mit Blattläusen besiedelten Pflanzen abgelegt. Die Eier haben eine glatte, glänzende Oberfläche und sind zunächst gelb-orange gefärbt. Kurz vor dem Schlüpfen der Larven wechselt die Farbe der Eier in Richtung dunkelgrau.
Eine Artunterscheidung der Käfer anhand der Eier ist nicht möglich. Nach einer Entwicklungszeit von ca. einer Woche schlüpfen die Larven aus den Eiern. Die Larven des ersten Entwicklungsstadiums sind einheitlich grauschwarz gefärbt (vgl. Bild 2).
Nach der ersten Häutung erscheinen auf den beiden Seiten des Körpers typische orangenfarbene Streifen (vgl. Bild 3), während die Larven der bei uns häufig vorkommenden Zwei- und Siebenpunkt-Marienkäfer nur einzelne orangenfarbene Flecke aufweisen (vgl. Bild 6). Die größeren Larven des Asiatischen Marienkäfers können lediglich mit den Larven des bei uns heimischen Vierpunkt-Marienkäfers verwechselt werden, der jedoch deutlich seltener auftritt.
Im letzten und vierten Larvenstadium verfärben sich beim Asiatischen Marienkäfer auch zusätzlich ein Teil der Rückenborsten orange (vgl. Bild 4). Größere Larven und Käfer sind sehr gefräßig und können bei ausreichendem Nahrungsangebot bis zu 150 Blattläuse pro Tag vertilgen.
Sehr vermehrungsfreudig
Aufgrund des ungewöhnlichen großen Vermehrungspotentials sowie seiner Aggressivität gegenüber anderen Artgenossen oder anderen Blattlausfeinden wird die Art sich vermutlich in den nächsten Jahren in Europa zu einer der dominantesten Marienkäfer-Arten entwickeln. Eine Ausrottung des Asiatischen Marienkäfers in Europa ist nicht mehr möglich. Interessant wird jedoch sein, wie schnell und wie stark sich der Neubürger in unserer Umwelt etabliert.
Dr. Martin Hommes