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Nützlinge im Porträt: Wespen und Hornissen
Besonderheiten der einzelnen Arten:
Gemeine Wespe
Foto: blickwinkel/W. Layer
Aussehen: Typisch schwarz-gelbe Zeichnung der Segmente des Hinterleibes, gelbes Kopfschild mit schwarzer, ankerartiger Zeichnung.
Nest: Versteckte Nester an dunklen, geschützten Orten, z.B. in Rollladenkästen, Verschalungen, auch unterirdisch in selbst gegrabenen Erdlöchern oder verlassenen Mäusenestern. Acht bis zehn Waben, Durchmesser 20 cm und größer, ockerfarben.
Nestmaterial: Morsches Holz oder morsche Rinde von verrottenden Bäumen oder faulenden Pfählen, welches mit Speicheldrüsensekret verarbeitet wird.
Staatengröße: 1000 bis 5000 Tiere.
Ernährung Vollinsekt: Blütennektar, Honigtau, weiche Früchte, oft auch „Besucher“ an süßen Getränken, Pflaumenkuchen etc. Dadurch lästige Art.
Larvennahrung: Fleisch von toten Tieren (Aas), erbeuteten Insekten, mitunter auch „Beute“ vom Grillfleisch.
Bedeutung: Die Gemeine Wespe spielt als Aasverwerter im Naturhaushalt eine nicht unwesentliche Rolle. Wespen erbeuten viele Fliegen und Raupen und sind daher Schädlingsregulatoren im Garten. Die Gemeine Wespe steht unter Naturschutz.
Deutsche Wespe
Aussehen: Typisch schwarz-gelbe Zeichnung der Segmente des Hinterleibes, gelbes Kopfschild mit ein bis drei kleinen, schwarzen Punkten. Nest: Unterirdische Nester an dunklen, geschützten Orten, z.B. verlassene Mäuse- oder Maulwurfsnester, auch in oberirdischen dunklen Hohlräumen, Dachstühlen etc. Sieben bis acht Waben, Durchmesser 30 cm und größer, selten auch Riesennester mit Durchmessern von 1 m und mehr, Farbe grau.
Foto: blickwinkel/McPHOTO Nestmaterial: Verwittertes Holz von Zaunpfählen o.Ä., welches mit Speicheldrüsensekret vermischt und dann verarbeitet wird.
Staatengröße: 1000–7000 Tiere.
Ernährung Vollinsekt: Wie Gemeine Wespe, dadurch ebenfalls lästige Art.
Larvennahrung: Wie Gemeine Wespe.
Bedeutung: Wie Gemeine Wespe; auch die Deutsche Wespe steht unter Naturschutz.
Verhaltenstipps: Gemeine und Deutsche Wespe sind die einzigen Arten, die uns durch ihre Vorliebe für Kuchen, Säfte, Obst und Grillfleisch lästig werden können. Wenn sie lästig werden, beachten Sie Folgendes: Nie nach Wespen schlagen, das macht sie aggressiv. Besser mit vorsichtigen, langsamen Bewegungen wegschieben. Nicht anpusten! Das in der Atemluft angereicherte Kohlendioxid steigert ebenfalls die Aggressivität der Tiere.
Sogenannte Wespenfallen, die der Handel anbietet oder für die es diverse Bauvorschläge gibt, sollten absolut tabu sein. Die Tiere verenden hier qualvoll, und zudem werden durch solche Fallen auch unzählige andere Insekten angelockt und getötet.
Versuchen Sie, beim Essen im Freien die Tiere erst gar nicht durch Gerüche anzulocken: Verschließen Sie Flaschen und Gläser nach Gebrauch sofort wieder, decken Sie Nahrungsmittel ab, spülen Sie gebrauchtes Geschirr gleich oder räumen Sie es weg.