- Tiere im Garten
Gartenvögel - Ja, wo brüten Sie denn?
Foto: fokus-natur.de
Lochgröße ist entscheidend
Unabhängig davon, ob ein Garten ausreichend alten Baumbewuchs aufweist oder nicht, kann man den Höhlenbrütern mit entsprechenden Nisthilfen helfen. Wer nicht selbst zu Hammer und Nagel greifen möchte, der findet im Fachhandel eine große Fülle verschiedener Nistkastentypen. Generell lässt sich sagen, dass Holzbetonkästen eine längere Lebensdauer als Holzkästen aufweisen.
Die gängigsten Modelle sind die Vollhöhlen- und Halbhöhlenkästen. Kleinmeisen wie Blau- und Tannenmeise benötigen einen Vollhöhlenkasten mit Lochdurchmesser von 25 mm. 28 mm eignen sich für Kohlmeise und Feldsperling, während Kleiber und Haussperling Kästen mit 32 mm und Stare mit 35 mm großen Löchern annehmen.
Arten wie Rotkehlchen, Zaunkönig, Bachstelze, Grauschnäpper, Amsel sowie Garten- und Hausrotschwanz nehmen Halbhöhlenkästen an.
Anbringung von Nistkästen
Sämtliche Kastentypen sollten an älteren Bäumen oder begrünten Haus-, Lauben- und Schuppenwänden angebracht werden. Das Einflugloch muss zur wetterabgewandten Seite zeigen. Nistkästen dürfen nie längere Zeit der Sonne ausgesetzt sein. In welcher Höhe sie hängen, spielt eine untergeordnete Rolle. Um Gefahren durch Katzen und Menschen zu verringern, eignet sich jedoch eine Höhe von mindestens 2 m.
Hängt man die Kästen mit einem Drahtbügel auf, anstatt sie festzunageln, bieten sie Schutz vor Säugetieren, die dann keinen Halt finden. Zudem können die Kästen so leichter abgehängt werden, wenn man sie reinigen oder kontrollieren möchte. Bei einer Befestigung mit Nägeln ist auf die Benutzung von Alu- statt Kupfer- oder Stahlnägeln zu achten, um eine Erkrankung des Baumes zu vermeiden.
Man sollte sich bewusst sein, dass in einem Garten aufgrund der Konkurrenz um ein Revier nur wenige Paare von einer Art vorkommen können. Trotzdem macht es Sinn, an jeden zweiten Baum einen Nistkasten zu hängen. Denn je mehr Angebot den Vögeln zur Verfügung steht, desto größer ist die Chance auf eine Besiedlung. Außerdem nutzen auch Fledermäuse, Kleinsäuger sowie Insekten solche Kästen als Nahrungsdepot, Fortpflanzungs- oder Ruhestätte.
Halbhöhlenkästen bringt man am besten nicht an freien Wänden an, sondern unter Dachtraufen, Balkonen oder Fenstersimsen. Dort sind sie dem Wetter und Nestplünderern nicht so stark ausgesetzt.
Foto: blickwinkel/McPHOTO
Nisttaschen für Freibrüter
Vögel, die keine echten Höhlen- oder Halbhöhlenbrüter sind, nehmen sogenannte Nisttaschen als Ersatzbrutstätten an. Dazu gehören Arten wie Gartenbaumläufer, Zaunkönig, Rotkehlchen, aber auch Heckenbraunelle, Singdrossel, Zilpzalp und Mönchsgrasmücke. Man bündelt mehrere etwa 1 m lange Kiefern- oder Ginsterzweige und bindet sie anschließend in Kopfhöhe an einen Baum. Danach werden die Zweige nach oben gebogen, sodass ein bauchiger Hohlraum entsteht. Die hochgebogenen Zweige bindet man ebenfalls fest.